Hände trocknen: Papier oder Technik?

Alles eine Frage der Hygiene

Viren können einige Zeit auf einer menschlichen Hand überleben. Grippeviren schaffen z. B. 10 bis 15 Minuten, Herpesviren bis zu zwei Stunden. Manche Viren grippaler Infekte können bis zu einer Woche auf der Haut ausharren und das Rotavirus, das für Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich ist, kann sogar bis zu 60 Tage überleben. Für unsere Gesundheit ist gründliches Händewaschen und -trocknen also unverzichtbar.

Welche Methode des Händetrocknens in öffentlichen Waschräumen die hygienischste ist, wird immer wieder diskutiert. Sollen wir Papierhandtücher nutzen, den Warmlufttrockner betätigen oder unsere nassen Hände doch lieber in den innovativen Druckluftstrahler stecken? Eine aktuelle Studie bricht jetzt die Lanze für das klassische Papierhandtuch.

Laut der Untersuchung, die im „Journal of Applied Microbiology“ veröffentlicht wurde, schleudern Drucklufthandtrockner, die die Luft mit einer Geschwindigkeit von 600 km/h ausstoßen, 1.300-mal mehr Keime durch die Luft als Papierhandtücher und 60-mal mehr als Warmlufttrockner.

Für die Tests tränkten Wissenschaftler an der Universität von Westminster die Hände von Probanden in eine Flüssigkeit mit dem harmlosen MS2-Erreger. Die Keimspuren wurden nach dem Händetrocknen auf einer Papiervorrichtung in 40 Zentimetern Entfernung gemessen.

Außerdem untersuchten die Forscher, wie weit die Keime bei den unterschiedlichen Methoden durch die Luft gewirbelt wurden. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Drucklufthandtrockner Viren bis zu drei Meter im Raum verteilen. Beim Warmlufttrockner kamen die Erreger hingegen nur 75 Zentimeter weit, bei den Papierhandtüchern waren es 25 cm.

Für den nächsten Besuch im öffentlichen Waschraum bleibt jetzt nur zu hoffen, dass die Papierhandtuch-Spender immer gut gefüllt sind …

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