Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Kein Notfall, aber Sie brauchen einen Arzt?

Sie kennen die Situation: Man wird krank – ausgerechnet am Wochenende oder an Feiertagen. Die Arztpraxis hat geschlossen. Was tun? Zwar liegt kein Notfall vor, aber dennoch will und kann man mit den Ohrenschmerzen, dem Brechdurchfall oder dem hohen Fieber nicht warten, bis der eigene Arzt wieder verfügbar ist.

Für solche Fälle wurde 2012 der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen bundesweit unter der Nummer 116 117 eingerichtet. „Die Nummer 116 117 ist dann die richtige Wahl, wenn ein Fall dringend, aber nicht lebensbedrohlich ist. Sie gilt außerhalb der Öffnungszeiten der Praxen der niedergelassenen Haus- und Fachärzte“, erklärt Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

Der Anruf wird direkt an eine Leitstelle, einer Bereitschaftsdienstpraxis oder einem Arzt in der Nähe weitergeleitet. Überall in Deutschland sind niedergelassene Ärzte einsatzbereit, um Patienten in dringenden medizinischen Fällen ambulant zu behandeln: nachts, an Wochenenden und an Feiertagen. Der ärztliche Bereitschaftsdienst versorgt sowohl Kassen- als auch Privatpatienten.

In diesem Jahr wurde die Nummer von rund 6,2 Millionen Menschen angewählt. Sie funktioniert ohne Vorwahl, gilt deutschlandweit und ist für den Anrufer kostenlos.

Beachten Sie bitte: Der ärztliche Bereitschaftsdienst darf nicht mit dem Rettungsdienst verwechselt werden! In lebensbedrohlichen Fällen, wie z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall oder bei schweren Unfälle, muss der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden.

Ein gutes Gefühl: In sprechstundenfreien Zeiten, wie z B. auch an Karneval, sind die Leitungen der Bereitschaftsdienstnummer 116 117 immer offen.

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