Zecken

Zeckige Zeiten: Kleiner Stich – große Wirkung!

Fast jeder hat schon einmal Bekanntschaft mit den kleinen Blutsaugern gemacht. Zecken sind weit verbreitete Parasiten, die sich vom Blut eines Wirts ernähren. Nach einem Zeckenstich sollte die Zecke rasch entfernt werden, denn sie ist ein Krankheitsüberträger.

Zecken sind keine Insekten, wie häufig angenommen, sondern Spinnentiere. Weltweit gibt es ca. 900 Zeckenarten. In Europa ist der „Gemeine Holzbock“ (Ixodes ricinus) die häufigste Zeckenart. Zecken leben in dichten, niedrigen Kraut- und Strauchzonen und sind hauptsächlich vormittags und am frühen Abend von Anfang Juni bis Mitte September aktiv.

Um einen Wirt zu finden, klettert die Zecke auf einen Grashalm, ein Gebüsch o. ä. und wartet, bis ein Tier oder ein Mensch vorbeikommt, um sich dann an ihm festzuhalten. Meist sticht die Zecke nicht sofort, sondern krabbelt – manchmal mehrere Stunden – am Körper des Wirts umher. Wenn sie eine passende Stelle gefunden hat, verankert sie ihren Stechrüssel in der Haut und beginnt Blut zu saugen.

Die Übertragung von Krankheiten erfolgt durch den Speichel der Zecke. Die häufigsten durch Zecken übertragbaren Infektionen in Europa sind die Borreliose (Lyme-Borreliose) und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch Borrelien (spiralförmige Bakterien) hervorgerufen wird und bei der eine Vielzahl von Symptomen auftreten kann, wie z. B. Entzündungen der Haut, Schmerzen, Lähmungen etc. In der Regel ist sie mit Antibiotika gut behandelbar, aber es kann zu bleibenden Schäden kommen, wenn die Diagnose nicht rechtzeitig gestellt wird.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch das FSME-Virus ausgelöst. Es greift die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen an. Die FSME kann nicht ursächlich behandelt werden, man kann sich jedoch vorbeugend impfen lassen. Die FSME-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Personen empfohlen, die in den Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen.

Die beste Vorbeugung gegen Zeckenstiche ist eine gründliche Kontrolle: Schütteln Sie die Kleidung nach einem Aufenthalt im Freien aus und suchen Sie den Körper sorgfältig nach Zecken ab.

Finden Sie einen Blutsauger, heißt es, einen kühlen Kopf bewahren. Zwar sind Infektionen insgesamt eher selten, dennoch sollte eine Zecke so schnell wie möglich entfernt werden, um das Risiko zu senken. So steigt bei der Borreliose die Wahrscheinlichkeit der Übertragung mit der Dauer des Saugaktes an.

Zum Entfernen von Zecke erhalten Sie in Ihrer Apotheke spezielle „Werkzeuge“, wie z. B. eine Zeckenzange oder Zeckenkarte. Wichtig ist, die Zecke möglichst hautnah zu fassen und gerade, unter leichtem Hin- und Herdrehen, herauszuziehen. Dabei sollte die Zecke nicht gequetscht werden. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.

Ihren Arzt sollten Sie auch aufsuchen, wenn die Zecke länger als 12 Stunden in der Haut steckt, wenn Teile oder gar der ganze Kopf der Zecke stecken geblieben sind, oder bei Hautrötungen, Schwellungen oder grippeähnlichen Symptomen.

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