Wunden versorgen

Schnelle Hilfe für kleine Wunden

Ob bei der Haus- oder Gartenarbeit, bei Sport oder Spiel: Eine Schnittwunde, Schürfwunde oder Kratzwunde hat man sich schnell zugezogen. Besonders bei Kindern zählen die kleinen, aber durchaus schmerzhaften Verletzungen zum Alltag. Jetzt ist schnelle Hilfe wichtig, damit die Gefahr von Infektionen reduziert wird.

Wenn Sie eine Wunde versorgen müssen, brauchen Sie einen kühlen Kopf. Gerade bei Kindern ist es wichtig, die Kleinen erst einmal zu beruhigen, damit die Verletzung untersucht werden kann. In bestimmten Fällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, und zwar wenn die Wunde

  • sehr tief ist
  • stark blutet
  • sehr verschmutzt ist bzw. Fremdkörper in der Wunde stecken


Das Gleiche gilt grundsätzlich bei Bisswunden, weil hier eine erhöhte Infektionsgefahr besteht.

Auch wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Tetanus-Impfung noch wirksam ist, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen und Ihren Schutz ggf. auffrischen lassen.

Handelt es sich um eine kleinere Wunde, die keine ärztliche Hilfe erfordert, empfiehlt sich das nachfolgende Vorgehen. Bitte denken Sie daran, sich vor einer Wundbehandlung immer sorgfältig die Hände zu waschen.

1. Die Wunde reinigen
Jede Wunde sollte gründlich gereinigt werden, um Keime und Schmutzpartikel zu entfernen. Dazu wird fließendes, kaltes Wasser aus der Leitung verwendet. Mit einer Pinzette werden vorsichtig kleinere Fremdkörper, wie z. B. Steinchen, entfernt.

2. Die Wunde mit einem Mittel zur feuchten Wundheilung behandeln
Immer mehr Mediziner empfehlen heute das Prinzip der feuchten Wundheilung – im Gegensatz zur trockenen Wundheilung, bei der eine Kruste entsteht. Diese Kruste kann die Wundheilung verzögern und das Risiko einer Narbenbildung erhöhen.

Bei der feuchten Wundheilung wird in der Wunde ein Klima geschaffen, das die schnellere Bildung von neuen Gewebezellen ermöglicht und die natürliche Wundheilung fördert. Das Risiko einer Narbenbildung und die Infektionsgefahr werden verringert.

In der Apotheke sind verschiedene moderne Präparate zur feuchten Wundheilung erhältlich.

3. Die Wunde abdecken
Um neue Verunreinigungen der Wunde zu vermeiden, kann sie mit einem Pflaster oder Verbandsstoff abgedeckt werden. Bei nässenden Wunden ist ein Schutzverband immer zu empfehlen.

Die Wundheilung kann durch bestimmte Faktoren unterstützt werden, z. B. durch Wärme, Vitamine oder Zink. Hingegen kann Zinkmangel, Kälte oder eine Erkrankung wie z. B. Diabetes mellitus die Wundheilung erschweren.

Bei Anzeichen einer Wundinfektion, wie z. B. Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Austreten von eitrigem Sekret, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Eine Entzündung, die meist durch Bakterien hervorgerufen wird, kann zu einer Wundheilungsstörung führen. Der Arzt wird in diesen Fällen das Wundbett täglich antiseptisch reinigen. Ist die Entzündung bereits fortgeschritten, ist die Einnahme eines Antibiotikums oder u. U. ein chirurgischer Eingriff notwendig.

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