Vor Hörverlust schützen

Aufs Rockkonzert mit Ohrstöpsel

Die Häufigkeit von erworbenem Hörverlust hat extrem zugenommen. Besonders bei Musikfestivals und Konzerten sind die Zuhörer hohen Schalldruckpegeln ausgesetzt, die das Gehör schädigen können. Aber die meisten Besucher wollen keine Ohrstöpsel tragen, wie viele Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aus Erfahrung wissen.

Dabei kann die Gefahr eines temporären Hörverlustes durch den Gehörschutz deutlich gemindert werden, wie jetzt eine aktuelle Studie im „Journal of the American Medical Association“ belegt: Bei einem Open-Air-Festival erhielten 25 Besucher Ohrstöpsel, die die Beschallung um 18 dB dämpften, während 26 weitere Studienteilnehmer „ungeschützt“ blieben.

Die niederländischen Wissenschaftler untersuchten das Hörvermögen aller Probanden vor dem Konzert, das über 4 Stunden dauerte, und 30 Minuten danach. Nach dem Konzert wurden alle Versuchsteilnehmer untersucht: Ein Audiogramm wurde erstellt. Es ergab, dass lediglich 8% der Ohrstöpsel-Träger nach dem Konzert schlechter hörten – im Vergleich zu 42% der Teilnehmer ohne Gehörschutz.

Die detaillierte Auswertung der einzelnen Audiogramme kam zu bemerkenswerten Ergebnissen. So schreiben die Autoren: „Das relative Risiko, bei lauter Musik einen temporären Hörverlust zu erleiden, war damit bei ungeschützten Ohren um das Fünffache höher.”

Deutliche Unterschiede zeigten sich auch hinsichtlich der subjektiven Empfindung eines Tinnitus: 3 von 25 Teilnehmern mit Ohrstöpseln klagten über Ohrgeräusche nach dem Festivalbesuch während 10 Probanden ohne Gehörschutz betroffen waren.

So ist das Fazit der Wissenschaftler denn auch eindeutig: Sie empfehlen nicht nur die Verwendung von Ohrstöpseln bei lauten Events, sondern auch die aktive Bewerbung.

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