Kolumne
Ernährung aktuell

Thema heute: Benzin und Enzyme

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun, werden Sie sich jetzt fragen. Nun, es ist wieder Herbst, und wie in jedem Herbst will das Immunsystem gut versorgt werden, damit es uns gesund durch den Winter bringen kann. Vielen ist die Katalysator-Wirkung von Enzymen unbekannt. Daher ist die Weiterbildung zu diesem Thema in unserer Beraterausbildung fester Bestandteil.

Weil die Enzyme an der Regelung aller wichtigen Lebensvorgänge beteiligt sind, ist es selbstverständlich unsere Aufgabe, für eine ausreichende Enzymaufnahme über die Nahrung zu sorgen. Das kann mit der gelegentlichen Aufnahme eines Apfels oder einer kleinen Salatbeilage nicht erreicht werden. Das nenne ich eine mehr oder weniger zufällige Zufuhr von Rohkost, von der noch keine Trainingswirkung für das Immunsystem ausgeht.

Fangen wir mit der Auspuffanlage an: Wenn der Motor Benzin verbrennt, entstehen Gase, die nicht nur die Umwelt zerstören, sondern auch für uns Menschen sehr schädlich sind. Um diese schädliche Wirkung zu verringern, kamen Techniker auf eine tolle Idee: In die Auspuffanlage wurde ein Gitternetz eingebaut, bei dem die Gase an Platinschichten vorbeiströmen müssen. Dieses Platin sorgt dafür, dass sich Teile der Abgase an seiner Oberfläche zu weniger gefährlichen Gasen verbinden. Das Platin bleibt zunächst unbeschadet und verbraucht sich nicht. Tanken wir einmal versehentlich Benzin mit Blei, würde sich das Blei auf das Platin legen und der Katalysator wäre unbrauchbar.

Die Rolle der aufgenommenen Enzyme (bis maximal 38 Grad erhitzbar) ist sehr ähnlich. Zwar sind Enzyme keine einfachen Metall-Ionen, sondern natürliche, lebendige Gebilde. Doch wirken sie in allem, was lebt, trennen und verbinden Stoffe. Mein Statement, die Nahrungsmittel so natürlich wie möglich zu belassen, ist nicht nur aus dem Grund so beständig, weil ich glaube, dass es eine höhere Intelligenz geben muss, als wir Menschen es sind. Es ist auch so, dass immer mehr wissenschaftliche Studien beweisen: Wenn wir einen Apfel frisch pflücken und im natürlichen Verbund essen, liefert die Natur zugleich im Apfel das Werkzeug mit, das für seine optimale Verstoffwechslung sorgt.

So können Verdauungsenzyme, die der Mensch im Laufe seines Lebens verbraucht, durch Nahrungsenzyme ersetzt werden. Erst diese Enzyme sorgen für die biochemische Aufspaltung der Nahrungsbestandteile.

Jetzt im Herbst, wo das Wetter kühler wird, Grippeviren Angriffe auf unser Immunsystem fliegen, ist absolut die Zeit für ein Trainingsprogramm für dieses so wichtige System. Der erste Teil eines solchen Trainingsprogramms ist folgerichtig die Versorgung mit Enzymen über die Nahrung. Dazu sollte die Nahrung so natürlich wie möglich belassen werden.

Lassen Sie also gerade jetzt die Finger weg vom Müll in den Regalen und kaufen Sie hochwertige Lebensmittel. Die Trainingsaufgabe besteht darin, sich um einen regelmäßigen, geplanten Konsum naturbelassener Speisen zu bemühen. Das soll nun kein flammender Text pro Rohköstler werden, doch sollte gezielt und regelmäßig unsere Nahrung mit enzymhaltigen Speisen angereichert werden. Und Enzyme sterben nun mal ab 38 Grad ab bzw. verlieren ihre Wirkung.

So fängt die Herbstkur für das Immunsystem mit der Veränderung des Frühstücks an: Adieu weißes Brötchen, adieu gebratener Speck! Wir greifen zu gesundem Vollkornbrot und frischem Obst. In den Salat zu Mittag packen wir Sauerkraut, das noch wie zu Omas Zeiten hergestellt wurde. Ja, das gibt es noch! Man muss nur danach suchen und wird in guten Bioläden fündig. Viele enzymreiche Lebensmittel, die lange verschwunden waren, sind wieder auf dem Markt.

Haselnüsse und Mandeln bieten ein weiteres Mehr an Enzymen. Gut kauen sollte man diese Rohkost und mit dem eigenen Speichel versehen – also mit den körpereigenen Speichelenzymen, damit Nüsse und Brot nicht so schwer im Magen liegen, weil es hier meist nur Enzyme gibt, die auf Eiweißspaltung spezialisiert sind. Bei ausreichendem Hunger und Anblick einer Speise läuft einem das Wasser im Mund zusammen – wir haben regelrecht Pfützen auf der Zunge. Dabei handelt es sich um eine Enzymaktivierung und Mobilisierung des Verdauungssystems, die ideale Voraussetzung für einen optimalen Stoffwechsel.

Sie können die Herleitung des Spruchs „Der Genuss macht uns schön“ sicher jetzt nachvollziehen: Es ist so: Wenn Sie die Speisen langsam genießen, gibt der Körper das Seine dazu. So entsteht eine optimale Versorgung von innen mit allem Notwendigen, was der Körper und die Haut brauchen. Die Folge ist dann, neben ein paar anderen Kleinigkeiten wie richtige, natürliche Hautpflege und regelmäßige Bewegung, die Schönheit. So einfach kann das Leben sein.

Mein konkreter Einkaufs-Tipp zur Versorgung mit Enzymen ist die Händlerwahl. Kaufen Sie frische Ware dort, wo eine gewisse Garantie gegeben ist, dass alles frisch geerntet und möglichst biologisch angebaut wurde. Durch Handel und Zwischenhandel sind die Waren oft ein paar Tage alt. Damit besitzen sie bestenfalls noch ein Drittel der ursprünglichen Vitamine und noch weniger Enzyme.

Vor allem in den nasskalten Spätherbst- und Wintertagen ist eine Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Enzymen absolut empfehlenswert. Ich persönlich achte in allen Monaten mit „r“ darauf, also September bis April. Das kann man sich gut merken.

Und weil Ausnahmen die Regel bestätigen und ich immer wieder feststellen muss, dass Menschen mit Enzymen unterversorgt sind, empfehle ich auch hin und wieder die Einnahme von Enzymen mittels Präparaten und dazu die Beratung beim Hausarzt.

Wagen Sie den Sprung für mehr Gesundheit und starten Sie jetzt Ihr individuelles Trainingsprogramm für das Immunsystem.

Mit den besten Wünschen für einen goldenen Herbst
 
Ihr
Ralf Brendt

Ralf Brendt, ElanVital e.V
www.elanvital-gig.de

Ralf Brendt ist Ernährungs- und Gesundheitsberater und Geschäftsführer bei ElanVital e.V. , Agentur für Gesundheit. Hier bietet er auch die IHK-zertifizierte Weiterbildung zum Ernährungs- und Gesundheitsberater an. Auf Belazona® stellt Ralf Brendt interessante Themen rund um die gesunde Ernährung vor.

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