Thema heute: Die dritte Dimension

Ein Mensch mit starkem Wunsch nach Wohlstand und Reichtum, mit ausgeprägter Vorliebe für einen gestählten Körper und mit Hang zur Selbstversorgung mit ausschließlich gesunder, sauberer und aufbauender Nahrung, ein Mensch, der augenscheinlich nahezu alles richtig macht – wird der folgerichtig mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gesund sein und auch bleiben?

Ich behaupte, dass der Preis, den wir für unser Ego zahlen, allzu oft das Gefühl des Abgeschnittenseins von unserem eigentlichen Sein ist. „Alles richtig machen“ ist ungesund. Wenn wir uns nur um unser kleines oder großes Selbst drehen, werden wir nur kurzfristiges Glück ernten. Voraussetzung auf dem gesunden Pfad der Entwicklung ist ein Verbundensein in Freude und Sicherheit mit anderen und damit keine individuelle Angelegenheit.

Wo aber finden wir diese Verbundenheit und was sind die Faktoren, die uns wissen lassen, dass wir hier und jetzt richtig sind? Zum Beispiel beim abendlichen Familienessen auf der Veranda an einem lauen Sommerabend oder bei einem Osterfrühstück in trauter Runde? Ist es nicht extrem nervig, wenn eine solche Zusammenkunft von modernen Onlinespielen und/oder eingeschalteten Handys gestört wird? Können wir nicht auf jeden modernen Schnickschnack verzichten und sitzen lieber am offenen Feuerchen?

Wenn der Reiz des Neuen an einem Spielzeug verflogen ist, besinnt man sich auf das Wesentliche  –  und das ist meist einfacher Natur: Ein einfaches Leben leben, damit man mehr Zeit zu leben und zu lieben hat, ist bereits ein gutes Zeichen für ein sinnvolles Leben und Gesundheit. Zu stark konsumorientiert sein ist für das Zusammenleben selbstzerstörerisch. Es isoliert, macht Angst und den Magen viel zu voll.

So ist es manchmal in der Ernährungsberatung erschreckend zu erleben, wieviel in Kilo manche Menschen essen. Da haben wir noch gar nicht über die Nahrungsmittelqualität geredet und ich bemerke schon, dass das Unwohlsein seelischer Natur ist. Wie aber nun aus dieser Angst wieder Mut wird, erzählen uns viele Weisheitslehren. Machen Sie doch einmal einen Versuch:

Verschenken Sie einen Tag lang besonders viel Lächeln an Unbekannte! Sie werden feststellen, dass die Welt zurück lächelt, dass Sie mehr drin sind im Leben und besser gesunde Strömungen, sei es Nahrung, Lob, Kooperation, Liebe, Lust und Wohlbefinden, aufnehmen können. Ein gesundes Verhältnis von Geben und Nehmen entsteht – ein Stoffwechsel wie bei der Nahrungsaufnahme. Und wie ist dieser gesunde Stoffwechsel, diese Aufnahme von Gutem entstanden? Erinnern Sie sich? Sie haben Lächeln verschenkt!

Für Wohlstand ist also nicht das Anhäufen von Besitztümern die Grundlage, sondern das Geben. Das Geben in heilsamer Absicht ist die Grundlage. Und damit sind wir in der dritten Dimension von gesunder Ernährung angekommen: Leben sollte Sinn haben, Sinnhaftigkeit ist das Gefühl, das Voraussetzung für echtes Geben ist. Sinn gibt die Kraft zur Realisation von Wohlbefinden.

Wir müssen also sowohl auf körperliche als auch auf geistige Gesundheit achten, wenn wir Nahrung in Energie und Wohlbefinden umwandeln wollen. Ein gutes Ziel in der dritten Dimension ist: Mein Leiden und das der Anderen beenden und immer mehr Wohlbefinden für alle Menschen erschaffen zu wollen. Das ist ein echtes Intersein und eine echte Grundlage für ein gesundes Leben. Die Fackel der Achtsamkeit wird uns dann warnen, wenn wir wieder einmal vor der Entscheidung stehen, welche Zutaten zum Osterfrühstück dieses Jahr in den Einkaufskorb wandern sollen.

Was beabsichtigen Sie also? Und handeln Sie danach? Gut, das Leben ist manchmal Scheiße – aber dann sagen Sie bitte einmal Scheiße, und dann folgen Sie bitte wieder Ihrer Absicht und lassen sich nicht von Hochglanzbotschaften oder alten Gewohnheiten vom Weg abbringen. Die Absicht ist die dritte Dimension! In gleichem Maße, wie sich dann innere Zufriedenheit einstellt, weil Sie Ihrer Absicht treu geblieben sind, verschwindet das Bedürfnis, sich an großen Mengen Speisen den Stoffwechsel zu verderben oder sich durch zu viel Arbeit Ersatzbefriedigung zu verschaffen.

Ich wünsche Ihnen allen einen wundervollen Frühling!

Ihr
Ralf Brendt