Schnupfen, Husten, Fieber

Die Grippewelle rollt

Schnupfen, Husten, Fieber – ist es „nur” eine Erkältung, die man sich eingefangen hat, oder eine echte Grippe? Diese Frage stellen sich aktuell viele Menschen, denn es ist wieder einmal Grippezeit. Und die ist früher als gewöhnlich gestartet.

Die Grippewelle der Saison 2016/17 hat nach Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) in der 51. Kalenderwoche 2016 begonnen. Für die 51. und 52. Kalenderwoche wurden beim RKI 2.601 Grippefälle gemeldet, neun Todesfälle mit Influenzainfektion wurden übermittelt. Da nicht alle Erkrankungen gemeldet werden, ist von einer wesentlich höheren Dunkelziffer auszugehen.

Bei der 1. Veröffentlichung dieses Artikels verzeichnete das RKI in den meisten Bundesländern noch eine moderate Erhöhung der akuten Atemwegserkrankungen (ARE). Nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen ließ sich bereits „eine stark erhöhte ARE-Aktivität“ messen. Die Häufigkeit der Atemwegserkrankungen ist laut RKI ein gutes Kriterium, um die Grippeviren-Aktivität einschätzen zu können.

Während der Wintersaison von der 40. bis zur 20. Kalenderwoche erscheint der Influenza-Bericht des RKI wöchentlich. Die nächsten Zahlen werden also Aufschluss über die aktuelle Entwicklung geben. Außerdem können später eingegangene Meldungen die Werte für die Vorwochen noch verändern.

Update 19.01.2017: Aktuelle Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI)


Für die 2. Meldewoche 2017 wurden bislang 3.742 Influenza-Infektionen an das RKI übermittelt. Damit wurden seit der 40. Meldewoche 2016 insgesamt 10.854 labordiagnostisch bestätigte Fälle von Influenza an das RKI übermittelt. Bislang wurden 31 Todesfälle mit Influenza-Infektion an das RKI übermittelt, davon 28 aus der Altersgruppe der über 59-Jährigen.

(Datenstand: 17.01.2017)

Mediziner raten vor allem älteren Menschen, chronisch Kranken und Schwangeren zu einer Grippeschutzimpfung. Wer sich jetzt noch impfen lassen möchte, sollte sich an seinen Arzt wenden und sich beraten lassen. Auch wenn ein Schutz vor der Krankheit erst zwei Wochen nach der Injektion besteht, kann eine späte Impfung noch durchaus sinnvoll sein.

Erkältung oder Grippe? Die meisten Infekte, die z. Zt. kursieren, sind auf eine Erkältung zurückzuführen – diese treten wesentlich häufiger auf als eine Grippe. Eine echte Grippe bzw. Influenza, wie der medizinische Fachbegriff lautet,  lässt sich denn auch in der Regel gut von einem banalen Infekt unterscheiden: Bei einer Grippe fühlt man sich sehr plötzlich sehr krank – sie überfällt einen regelrecht. Dabei betrifft sie typerweise nicht nur die Atemwege, sondern den gesamten Körper. Folgende Symptome können auftreten:

  • Fieber zwischen 38° C und 40° C oder höher
  • Kopfschmerzen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • trockener Husten
  • verstopfte und / oder laufende Nase
  • Appetitlosigkeit
  • ausgeprägtes Krankheitsgefühl, starke Müdigkeit
  • bei Säuglingen oder Kleinkindern: Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Übelkeit und Erbrechen

Meist lassen die Beschwerden nach einer Woche deutlich nach, oft dauert es aber eine Weile, bis man sich vollständig erholt hat.

Wenn Sie fürchten, an Grippe erkrankt zu sein, sollten Sie sich umgehend an Ihren Arzt wenden, insbesondere wenn bereits Erkrankungen bestehen, wie z. B. eine chronische Lungenerkrankung oder Diabetes – dann ist das Risiko für Komplikationen erhöht. Behandelt werden bei einer Grippe in erster Linie die Beschwerden. Hier können Medikamente zum Einsatz kommen, die Linderung verschaffen und die Dauer der Erkrankung verkürzen.

Schützen Sie sich und andere vor einer Ansteckung! Influenza ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird: Beim Niesen, Husten oder Sprechen gelangen die Viren aus dem Nasen-Rachen-Bereich von Infizierten in die Luft und können von anderen Menschen in der Nähe eingeatmet werden.

Auch über die Hände, die mit virushaltigem Sekret in Kontakt gekommen sind, und über verunreinigte Gegenstände, wie z. B. Türklinken oder Treppengeländer, kann eine Ansteckung erfolgen.

Deshalb lässt sich das Risiko einer Ansteckung deutlich senken, wenn man einige einfache Hygiene-Tipps beachtet:

  • Waschen Sie sich und Ihren Kindern häufig die Hände.
  • Halten Sie Ihre Hände vom Gesicht fern.
  • Benutzen Sie eigenes Geschirr und Besteck.

Wenn Sie bereits an Grippe erkrankt sind, können Sie durch verschiedene Maßnahmen andere vor einer Ansteckung schützen:

  • Bedecken Sie beim Husten und Niesen Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch.
  • Nutzen Sie Papiertaschentücher zum einmaligen Gebrauch. Entsorgen Sie benutzte Taschentücher sofort und waschen Sie sich nach dem Naseputzen sofort die Hände.
  • Vermeiden Sie direkten Körperkontakt zu anderen Menschen.

Bildquelle: © underdogstudios, fotolia.com