Gesunde Kräuter

Die kleine Kräuter-Apotheke

Gegen zahlreiche Beschwerden ist ein passendes Kraut gewachsen. Ob bei Magen- oder Darmverstimmungen, bei Schlafstörungen oder bei oberflächlichen Verletzungen der Haut: Kräuter können Linderung verschaffen.

Update 23.03.2022

Sie veredeln nicht nur viele Gerichte – Kräuter haben auch eine gesundheitsfördernde Wirkung. Es lohnt sich also bei vielen Beschwerden, einen Blick in den Kräutergarten zu werfen, das gesunde Grün zu ernten und es entsprechend zu verarbeiten. Wenn sich allerdings die Beschwerden nach wenigen Tagen nicht bessern oder sogar verschlechtern, sollte immer ein Besuch in der Apotheke oder bei der Ärztin bzw. dem Arzt erfolgen.

Auch schwangere Frauen sollten vor der Anwendung von Kräutern zunächst Rücksprache mit ihrer Ärztin / ihrem Arzt halten.

Nachfolgend finden Sie einen kleinen Überblick, was die beliebtesten Küchenkräuter in Sachen Gesundheit leisten können:

Bärlauch
Bärlauch zählt zu den bekanntesten Heilkräutern. Er enthält Allicin, dieselbe Substanz wie Knoblauch – entsprechend ähnlich ist auch sein Anwendungsbereich. Bärlauch wirkt blutreinigend, durchblutungsfördernd und cholesterinsenkend und kann damit Herz-/Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen. Darüber hinaus hilft Bärlauch u. a. bei Asthma und Bronchitis, bei Blähungen, bei Verdauungsstörungen und bei Rheuma. Bärlauch kann bei der Zubereitung von Speisen wie Knoblauch, Zwiebeln, Schnittlauch und Lauch verwendet werden. Schwangere sollten Bärlauch nur in geringen Mengen verzehren.

Dill
Dill, auch Gurkenkraut genannt, ist ein besonders vielseitiges Gewürz. Als Tee entfaltet er seine heilende Wirkung bei Magen- und Darmkrämpfen, denn er beruhigt den nervösen Magen und die Verdauungsorgane. Er wirkt auch appetitanregend und verdauungsfördernd.

Lavendel
Lavendel sieht nicht nur herrlich aus – er hat auch lindernde Kräfte. Seine wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Blüten: Sie enthalten ätherisches Öl, das z. B. bei kleinen Hautabschürfungen, Insektenstichen, Entzündungen oder auch Prellungen hilft. Lavendel wirkt sich auch positiv auf Schlaf und Psyche aus, außerdem wird diskutiert, ob er einen angstlösenden Effekt haben könnte. Bevor er hier als Tablette, als Entspannungsbad oder als reines Öl Anwendung findet, sollten jedoch Angstzustände oder anhaltende Schlafstörungen unbedingt abgeklärt werden. Als Tee hilft Lavendel gegen Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden.

Melisse
Im Kräutergarten ist die Melisse ein eher unauffälliges Kraut, aber ihre Heilwirkungen können sich durchaus sehen lassen. Melisse hat eine beruhigende und entspannende Wirkung. Entsprechend findet sie Anwendung bei Angstzuständen, nervösen Herzbeschwerden, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Unruhezuständen. Da die Melisse auch virushemmend und antibakteriell wirkt, kommt sie auch z. B. bei Bronchitis, Erkältungen und Husten oder Lippen-Herpes zum Einsatz. Wegen ihres Zitronenaromas wird die Melisse gerne als Tee zubereitet. Der Tee kann auch äußerlich für Umschläge und Kompressen, z. B. bei Prellungen und Gliederschmerzen, genutzt werden. Schwangere sollten nicht mehr als drei Tassen Melissentee am Tag zu sich nehmen.

Minze
Die bekannteste Minze-Art ist die Pfefferminze. Sie wird z. B. als Tee bei Erkältung eingesetzt. Darüber hinaus findet sie Anwendung bei Magen-Darm-Störungen, wie z. B. Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfall oder Magenschmerzen. Die Blätter der Minze wirken u. a. antibakteriell, entzündungshemmend, keimtötend, krampflösend und schmerzstillend. Man kann den Teeaufguss auch äußerlich für Bäder und Kompressen verwenden. Bei Kopfschmerzen sind Stirnumschläge mit Pfefferminztee hilfreich. Da Minze eine kühlende Wirkung hat, ist sie als ätherisches Öl gut bei Muskelschmerzen anzuwenden. Schwangere Frauen sollten auf die Anwendung von Pfefferminze verzichten.

Petersilie
Die Petersilie ist reich an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, wie z. B. Kalzium, Magnesium und Eisen. Sie hilft bei Erschöpfungszuständen, reguliert das Hormongleichgewicht im Körper und stärkt das Immunsystem. Außerdem kann sie bei Verdauungsstörungen helfen sowie anregend auf die Nieren- und Blasenfunktion wirken. Um von der Petersilie profitieren zu können, muss man allerdings mehr als das dekorative Blättchen am Tellerrand zu sich nehmen. Als Smoothie mit anderem Gemüse oder süßen Früchten kombiniert, wird sie zu einem natürlichen Power-Shake. Auch als Tee kann die Petersilie angewendet werden.

Schwangere Frauen sollten Petersilie nicht in größeren Mengen zu sich nehmen, als Küchengewürz ist sie hier in der Regel unproblematisch. Wegen der erhöhten Wirkstoffkonzentration sollte man auf Tinkturen oder ätherische Öle der Petersilie verzichten.

Rosmarin
Rosmarin ist so vielseitig, dass man ihn zur Heilpflanze des Jahres 2011 gekürt hat. Man kann ihn als Tee und in Teemischungen zu sich nehmen oder äußerlich als Tinktur oder ätherisches Öl anwenden. Rosmarin wirkt u. a. krampflösend, schmerzstillend, stärkt Nerven, Herz und Kreislauf und unterstützt das Verdauungssystem. Schwangere Frauen sollten Rosmarin nicht verwenden.

Schnittlauch
Schnittlauch wird als Heilkraut immer wieder unterschätzt. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Schnittlauch wirkt antibakteriell und harntreibend und kann Blasenentzündungen ebenso entgegenwirken wie Darmentzündungen und Blähungen. Darüber hinaus zeigt er positive Effekte auf die Blutgefäße und die Blutbildung, er kann cholesterinsenkend wirken und einer Arteriosklerose entgegenwirken. Auch kann er die Atemwege und die Stimmbänder stärken. Schnittlauch sollte frisch gegessen werden, z. B. auf Brot oder in die Suppe gestreut.

Thymian
Thymian ist eine äußerst vielseitige Heilpflanze. Sein wichtigster Einsatzbereich sind Erkrankungen der Atmungsorgane. Er wirkt u. a. antibakteriell und entzündungshemmend, krampflösend und schleimlösend. Entsprechend kann er als Tee oder Dampfbad bei Reizhusten, Asthma oder Keuchhusten eingesetzt werden. Doch Thymian findet als Gewürz oder Tee auch Anwendung bei Störungen des Verdauungssystems, wie z. B. Blähungen oder Sodbrennen. Äußerlich als Tinktur angewendet, kann er bei Verstauchungen oder Quetschungen Linderung schenken. Schwangere Frauen sollten keine größeren Mengen zu sich nehmen und auf Thymian-Öl und -Tee verzichten.

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