Kolumne
Ernährung aktuell

Thema heute: Erinnerung an Lindenblütentee

In der zweiten Dimension von Ernährung geht es um das, was wir mit den Sinnen aufnehmen. Auch das ist Nahrung und hat erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Wir konsumieren sozusagen mit Augen, Ohren, Mund und Nase, speichern die Eindrücke im Gedächtnis und schaffen uns damit eine schützende Hülle oder eben nicht.

Wut, Hass, Depression, Ärger, Krankheit sollten wir uns möglichst vom Leib halten. Wenn wir uns dann doch einmal eine Grippe gefangen haben – weil das Immunsystem nicht stark genug war –, dann sind wir doch froh, wenn uns jemand einen Tee kocht. Erinnern Sie sich? Etwas krank im Bett liegend, sich aber wohlig räkelnd, keine Hausaufgaben machen müssen, nicht früh morgens in der Kälte zur Schule müssen, dafür aber von Muttern warm eingepackt und umsorgt mit Hühnersuppe und Lindenblütentee. Da kann eine Grippe auch mal ganz schön gemütlich werden.

Und das ist genau der Punkt, wo wir mental eine wichtige Nahrung aufnehmen, von der wir noch im Erwachsenenalter zehren können: Viele gesunde Kräfte sind um uns herum, die uns sicher sein lassen, dass wir genesen werden. Wir sind der Krankheit nicht hilflos in Sturm und ohne Obdach ausgeliefert. Später im Leben erinnern wir uns noch an diese Situationen und wie wir mental und emotional mit „Umsorgen“ genährt wurden. An zweiter Stelle kommen Lindenblütentee und die kleinen kulinarischen Aufmerksamkeiten der Mutter (oder zunehmend auch des Vaters). Welches Diktat wir verpasst haben oder welche Hausaufgaben nicht gemacht wurden, bleibt belanglos und gerät in Vergessenheit.

Solche Kinder werden im Krankheitsfall schneller wieder gesund als die, die jene mentale und an positiven Gefühlen gekoppelte Nahrung nicht bekommen haben. Es entsteht auch hier durch Nahrung (der zweiten Dimension) eine schützende Hülle, ebenso wie in der ersten Dimension die durch Nahrung aufgenommenen Enzyme und Vitamine unser Immunsystem schützen können.

Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, wie viele Dimensionen von Nahrung es denn wohl gibt? Nun, ich bin in diesem Winter auf vier Dimensionen gekommen, die aber auch immer eng an die erste Dimension gekoppelt sind: Ungesunde Nahrung zu sich nehmen in der ersten Dimension lässt uns nur schwer in eine weitere Dimension vordringen. Es ist sogar so, dass das, was für junge Menschen noch gesund und wichtig sein kann (bei der Nahrungsaufnahme in der ersten Dimension, also Essen und Trinken), von älteren Menschen kaum noch verstoffwechselt wird. Man sehe sich da nur die Erkenntnisse im Fachgebiet des Säure-Basen-Haushaltes an: Schnitzel, Pizza, Fleisch, Zuckerzeug und Fisch verursachen schon in der Mitte des Lebens bei vielen Menschen Sodbrennen, erhöhten Blutzuckerspiegel und Gefäßerkrankungen.

Es ist also wichtig, seine Essgewohnheiten auch dem Alter anzupassen. Sich dies zum Ziel setzen und möglichst schnell umsetzen können gehört bereits in die dritte Dimension, wo wir uns mit guten Absichten nähren sollten, die eigenen und auch die Dinge aufnehmend, die von anderen Menschen mit ebenso guten Absichten gesendet werden. Aber dazu später mehr.

Bleiben Sie gesund!

Ihr
Ralf Brendt

Ralf Brendt, ElanVital e.V
www.elanvital-gig.de

Ralf Brendt ist Ernährungs- und Gesundheitsberater und Geschäftsführer bei ElanVital e.V. , Agentur für Gesundheit. Hier bietet er auch die IHK-zertifizierte Weiterbildung zum Ernährungs- und Gesundheitsberater an. Auf Belazona® stellt Ralf Brendt interessante Themen rund um die gesunde Ernährung vor.

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