Kolumne
Ernährung aktuell

Thema heute: Ernährungsberatung verstehen

Bei der Vorbereitung einer Kolumne bewegen sich in mir ernährungsspezifische Themen, die direkt aus meiner aktuellen Alltagserfahrung kommen. Daraus ergibt sich dann meist das Thema für die neue Kolumne … Ich habe derzeit mit Menschen zu tun, die gerne möglichst schnell eine Lösung hätten: für eine bessere Figur, ein gesteigertes Wohlbefinden, eine leicht umzusetzende gesunde Küchenpraxis oder einen besseren Stoffwechsel. Mit Menschen, die nicht wissen, ob jetzt die neue Brigitte-Diät das Wahre ist oder doch ein Ernährungspapst die Weisheit mit Löffeln gegessen hat. Weil dies eine höchst individuelle Angelegenheit ist, möchte ich heute einmal ausführen, wie eine solche Beratung aussehen könnte, was beachtet wird und warum es eine emotionale Angelegenheit ist.

 

Bei der Anamnese in Ernährungsberatungen wird zunächst die individuelle Körper-Geist-Konstitution in einem Gespräch und manchmal auch mit Fragebögen ermittelt. Wer ein Ernährungsprotokoll der letzten 7 Tage mitbringen kann, ist im Vorteil. Im Verlauf des Erstgesprächs wollen wir direkt erste Schritte für eine Umstellung auf gesunde Ernährung erarbeiten. Ist der/die Ratsuchende offen für Veränderungen, so fällt es meist leicht, die Ernährungsweise der betreffenden Person in die richtige Richtung zu lenken. Was bedeutet Ernährung für die Person, die vor mir sitzt, welche Erfahrungen und Bedeutungen aus der Lebensgeschichte sind zu berücksichtigen?

Ich empfehle im Herbst zum Beispiel vitaminreiche und enzymhaltige Nahrung. Viele Studien beweisen, dass eine Reihe von Enzymen, wie sie in frischem Obst und grünem Gemüse vorhanden sind, die Aufgabe von körpereigenen Verdauungsenzymen übernehmen können – was von entscheidender Bedeutung ist, wenn man bedenkt, dass die Leistungsfähigkeit von körpereigenen Enzymen mit steigendem Alter nachlässt. Wir stärken also so unser Immun- und Entgiftungssystem.

Können Sie sich aber auch vorstellen, dass Orangen und Kiwis, die Sie im Winter für Ihre Gesundheit essen, in Wirklichkeit Ihre Abwehr schwächen? Oder dass die angeblich so gesunden Bananen bei manchen Menschen Konzentrationsstörungen verursachen können?

Wenn Sie möchten, dass Ihre Bemühungen um eine bessere Gesundheit, eine bessere Figur und mehr Energie endlich die gewünschten Früchte tragen, dann sollten Sie einen Berater aufsuchen, der Ihre individuelle Körper-Geist-Natur, die Jahreszeit und das Lebensalter bei seinen Empfehlungen berücksichtigt. Die Auswahl saisonaler Produkte für die jeweilige Jahreszeit ist wegen der thermischen Wirkung ebenso wichtig wie die Rücksichtnahme auf die Qualität des Stoffwechsels, also ob basisch oder sauer.

Haben Sie keine Angst vor Veränderungen, denn es gibt keine Verbote. Ihre Ernährungsgewohnheiten verändern sich einfach dadurch, dass Sie mehr wissen, mehr Zusammenhänge verstehen lernen. Gesundheit, Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und glückliche Beziehungen sind kein Zufall. Sie sind vielmehr das Ergebnis eigenen Handelns, des positiven Austauschs mit der Umwelt. Alles ist Stoffwechsel. Sie atmen, Sie nehmen Nahrung auf und geben beides wieder ab.

Es gibt Chips, aus denen beim Verbrennen schwarzer Rauch aufsteigt, weil die Hersteller darin Plastik verarbeiten. Eine amerikanische Firma hat Äpfel gentechnisch so verändert, dass man sie in Spalten verkaufen kann. Diese Spalten werden nicht mehr braun, weil die Pflanzen so programmiert wurden, dass sie veränderte Botenstoffe (RNA) produzieren. „Ist doch toll!“, jubeln die Händler. „Dann können wir das Päckchen Apfelspalten eine Woche lang im Regal liegen lassen.“

„Schweinebacken“, sage ich, denn der Kunde kann nicht mehr sehen, wie alt ein Apfel ist. Ich kann nur hoffen, dass der Spaß am Kochen in der Bevölkerung wächst und nicht die schneideunlustigen Haushalte, die alles möglichst fertig haben müssen. Unerwünschte Nebenwirkungen solcher Genveränderungen sind bereits bekannt. Dennoch geraten wahrscheinlich noch in diesem Jahr 9.000 Tonnen in den Verkauf – vorerst nur in Amerika.

Meine Meinung ist, dass es sich dabei um den Tatbestand der Körperverletzung handelt, was bestraft werden müsste. Wie wäre es mit etwas Kultur für Amerika statt German Cars? Dann würden Firmen vielleicht darüber nachdenken, wie man den Hunger in der Welt beseitigen kann. Auch über solche Themen klärt eine Ernährungsberatung auf und gibt individuelle Hinweise, wo Lebensmittel bedenkenlos gekauft werden können.

Nachfolgend nun das „Gewinnerrezept” aus der Januar-Kolumne:

Tomatensuppe mit Brokkoli, Parmesan und Olivenöl

Zutaten für 4 Personen:

  • 400 g Tomaten
  • 400 g Brokkoli
  • 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen
  • 100 g getrocknete Tomaten
  • 60 g Parmesan
  • 5 Stiele Basilikum, 3 El Olivenöl
  • 150 g Kirschtomaten
  • 1 El Tomatenmark
  • 1 l Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer


Die Tomaten ca. ½ Minute in kochendes Wasser legen. Herausheben, häuten und den Stielansatz abschneiden. Tomaten grob würfeln. Brokkoli putzen, waschen, in Röschen teilen. Zwiebeln und Knoblauch abziehen. Zwiebeln fein würfeln. Knoblauch fein hacken. Trockentomaten in schmale Streifen schneiden, Kirschtomaten halbieren, Parmesan reiben, Basilikumblätter abzupfen.

Olivenöl in einem Topf erhitzen, Knoblauch darin anbraten. Zwiebeln und Trockentomaten zugeben, ca. 2 Minuten mitbraten. Tomatenmark und gewürfelte Tomaten (nicht die Kirschtomaten!) zugeben, ca. 1 Minute weiterbraten. Brühe angießen und zum Kochen bringen. Topf zudecken und 10 Minuten weiter köcheln lassen.

Dann die Brokkoliröschen in die Tomatensuppe geben und darin 8 Minuten garen. Jetzt die Kirschtomaten zugeben, Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken, umrühren, auf Teller anrichten und mit Parmesan und Basilikum garnieren.

Guten Appetit!

Ihr
Ralf Brendt

Ralf Brendt, ElanVital e.V
www.elanvital-gig.de

Ralf Brendt ist Ernährungs- und Gesundheitsberater und Geschäftsführer bei ElanVital e.V. , Agentur für Gesundheit. Hier bietet er auch die IHK-zertifizierte Weiterbildung zum Ernährungs- und Gesundheitsberater an. Auf Belazona® stellt Ralf Brendt interessante Themen rund um die gesunde Ernährung vor.

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