Tag der Logopädie

Viele Menschen verbinden den Begriff Logopädie ausschließlich mit Sprech- oder Stimmproblemen. Doch die Logopädie ist wesentlich umfassender: So werden z. B. auch Schluckstörungen hier behandelt. Wenngleich diese am häufigsten ältere Menschen betreffen, können sie doch in jedem Alter auftreten. Oft sind sie Folge neurologischer Erkrankungen, wie sie in Deutschland pro Jahr bei ca. zwei Millionen Menschen neu diagnostiziert werden, wie z. B. Demenz, Parkinson, Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Gehirntumor oder Hirnblutung.

„Bewusst wird der Schluckakt meist erst dann, wenn er nicht korrekt funktioniert“, erläutert Cordula Winterholler, Geschäftsführerin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl). Nicht nur die Lebensqualität wird durch Schluckstörungen erheblich beeinträchtigt, auch schwerwiegende gesundheitliche Probleme sind möglich, wie z. B. Mangelernährung, Austrocknung und Gewichtsverlust. „Deshalb ist es wichtig, Schluckstörungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln“, so Cordula Winterholler.

Eine Schluckstörung (medizinischer Fachbegriff: Dysphagie) muss medizinisch gründlich abgeklärt werden, in der Regel zunächst durch den Hausarzt. Oft wird dann ein Spezialist, wie z. B. ein Neurologe, ein Internist oder ein HNO-Arzt, hinzugezogen.

Sind die Ursachen geklärt, wird ein Behandlungskonzept aus medizinischen und logopädischen Maßnahmen entwickelt. In der logopädischen Schlucktherapie können verschiedene Behandlungsmethoden eingesetzt werden. Cordula Winterholler: „Das Ziel der logopädischen Schlucktherapie ist der bestmögliche Erhalt einer sicheren und lustvollen Nahrungsaufnahme.“