Gefahren durch Hausstaub

Studie: Schadstoffe in 90 Prozent der Staubproben

Hausstaub ist nicht nur unangenehm – er ist auch krankheitserregend: Die Hausstaubmilben können Asthma oder allergische Reaktionen auslösen. Wie eine aktuelle Studie zeigt, ist das jedoch nicht die einzige Gefahr, die von den Wollmäusen ausgeht: Sie enthalten auch gesundheitsschädliche Chemikalien – in teilweise hohen Konzentrationen.

Wissenschaftler der amerikanischen George Washington Universität haben eine sogenannte Metaanalyse durchgeführt, bei der sie Daten aus insgesamt 27 Studien auswerteten. In diesen Studien waren Staubproben aus Haushalten in 14 verschiedenen US-Bundesstaaten analysiert worden. Die Ergebnisse der Metaanalyse sind alarmierend: Die Proben enthielten insgesamt 45 verschiedene giftige und gesundheitsschädliche Chemikalien.

Zehn der Schadstoffe kamen in 90 Prozent der Staubproben vor. Am häufigsten wurden Phthalate in den Hausstaub-Proben gefunden. Die Weichmacher aus Kunststoffen stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und das Asthmarisiko bei Kindern zu erhöhen. Außerdem wirken sie hormonähnlich und können zu Unfruchtbarkeit führen.

Am zweithäufigsten zeigte die Analyse Phenole auf, die in Reinigungsmitteln enthalten sind. An dritter Stelle standen Flammenschutzmittel aus Baustoffen, Bodenbelägen und Möbeln, gefolgt von den sogenannten perfluorierten Kohlenwasserstoffen, darunter die Perfluoroktansäure (PFOA), die als besonders gesundheitsschädlich eingestuft wird.

Nicht nur die einzelnen Substanzen an sich sind schädlich – in der Kombination sind sie noch gefährlicher, machen die Autoren der Studie deutlich. Besonders gefährdet seien Kleinkinder. Sie halten sich oft auf dem Boden auf, krabbeln herum und spielen. Dabei gelangt der Staub über ihre Atemwege in den Körper, aber auch direkt an die Schleimhäute, wenn sie ihre Hände in den Mund nehmen.

Was können Sie tun? Durch regelmäßiges Putzen lässt sich die Belastung durch die Chemikalien verringern: Der Hausstaub sollte so oft wie möglich wegesaugt werden – am besten mit einem Staubsauger mit Feinfiltern. Ein feuchtes Microfasertuch nimmt den Staub beim Staubwischen am besten auf. Außerdem sollten Sie sich und Ihrem Kind möglichst oft die Hände waschen.

Schließlich lohnt ein Blick auf die Produkte, die im Haushalt verwendet werden. Auch wenn nicht alle Produkte verbannt werden können, die Weichmacher und andere Schadstoffe enthalten, hilft doch ein kritischer Umgang, das Lebensumfeld ein wenig sicherer zu machen.

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