US-Studie zur Impfmüdigkeit von Eltern

Nur wenige Grippeimpfungen bei Kindern

Weltweit infizieren sich jedes Jahr 20 bis 30 Prozent aller Kinder mit sogenannten Influenza-Viren. Dies ist sowohl auf das noch nicht vollständig ausgereifte Immunsystem der Kinder zurückzuführen als auch auf die Nähe zu vielen anderen Kindern in Schule oder Kindergarten. Trotz umfassender Informationskampagnen lassen nur wenige Eltern ihre Kinder gegen Grippe impfen.

Welche Gründe für die Impfmüdigkeit infrage kommen, legt ein Team aus Wissenschaftlern in der aktuellen Ausgabe des „American Journal of Infection Control“ dar. Sie hatten die Eltern von 131 Kindern und Jugendlichen zwischen neun Monaten und 18 Jahren schriftlich befragt, die während der Influenza-Saison 2012/2013 in einer pädiatrischen Praxis mit Verdacht auf Influenza vorstellig wurden.

Das Fazit der US-Forscher: Die meisten Eltern hatten keine Notwendigkeit darin gesehen, ihre Kinder gegen Grippe impfen zu lassen. Studienautor Scott Field von der University of Alabama School of Medicine sieht eine mögliche Erklärung darin, dass die Eltern das Ansteckungsrisiko unterschätzten, was darauf zurückgeführt werden könnte, dass Erfahrungen im engeren Kreis mit Influenza fehlen würden. Die meisten der positiv getesteten Patienten in der Studie hatten denn auch keine Influenza-Historie.

Die Angst vor Nebenwirkungen der Grippe-Impfung wurde am zweithäufigsten genannt, gefolgt von Vergesslichkeit.

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Grippe-Impfung mit einem saisonalen Impfstoff für Kinder ab einem Alter von 6 Monaten mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie z. B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inklusive Asthma), Herz- oder Kreislauferkrankungen, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten.

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