Gesundheitsuntersuchung J1

Nur wenig Interesse an Check-up

Jugendliche zeigen für die Gesundheitsuntersuchung J1 nur wenig Interesse. Nicht einmal die Hälfte der gesetzlich versicherten nutzt den Check-up, der helfen soll, körperliche und psychische Probleme frühzeitig zu erkennen.

Die J1 ist die vorletzte Vorsorgeuntersuchung beim Kinder- und Jugendarzt und sollte zwischen 12 und 14 Jahren stattfinden. Neben der körperlichen Untersuchung und dem Überprüfen des Impfstatus bietet sie die Möglichkeit, in einem vertrauensvollen Gespräch über Sexualität und Verhütung, Drogenmissbrauch, Alkohol und Rauchen und viele weitere Themen zu reden, die junge Menschen bewegen.

Während die Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter (U1-U9) zwischen 80 und 100 Prozent der Kinder erreichen, nimmt die Beteiligung an der Gesundheitsvorsorge dann drastisch ab, wie eine aktuelle Studie der Wissenschaftler vom Versorgungsatlas, dem Studienportal des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, zeigt.

Für ihre Untersuchung haben die Forscher die anonymisierten Abrechnungsdaten aus Arztpraxen von knapp einer Million Jugendlichen ausgewertet. Zwar ist ein positiver Trend erkennbar, doch ist hier noch viel an Aufklärungsarbeit notwendig, um den Jugendlichen die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchung nahezubringen.

Wie die Studie ebenfalls zeigt, gibt es deutliche regionale Unterschiede. Unter den Bundesländern liegt Rheinland-Pfalz an der Spitze mit den höchsten Teilnahmeraten, Bayern hat die niedrigsten.

Eine wichtige Rolle bei der Motivation der Jugendlichen spielt wohl das Einladungsverfahren. Die Wissenschaftler vom Versorgungsatlas haben auch hier verglichen und kamen zu dem Schluss, dass lokale und regionale Maßnahmen besonders wirksam seien. Auch die Art der Ansprache entscheide über die Teilnahme. So nahmen mehr Jugendliche am Check-up teil, wenn sie eine persönliche Einladung erhalten hatten und nicht über ihre Eltern angeschrieben worden waren.

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