Kindern Medikamente geben
Saft, Tropfen, Zäpfchen ...
Dein Kind ist krank. Es ist müde und quengelig, hat Fieber, fühlt sich unwohl, vielleicht hat es Schmerzen und weitere quälende Symptome. Jetzt musst du ihm auch noch ein Medikament verabreichen – das Letzte, was das Kind möchte. Hier sind gute Ideen gefragt – und viel Geduld.
Wer ein krankes Kind versorgen muss, fühlt sich oft hilflos. Natürlich will man, dass es dem Kind schnell wieder gut geht. Doch wenn es sich mit allen Kräften dagegen wehrt, dass ihm ein Medikament verabreicht wird, wissen Eltern manchmal nicht weiter. Der wichtigste Tipp vorab: Bleib liebevoll – deinem Kind geht es nicht gut und es braucht jetzt besonders viel Zuwendung.
Sorge deshalb zunächst für eine möglichst entspannte Situation. Wenn du selbst nervös bist, überträgt sich dein Stress schnell auf das Kind. Versuche also, gelassen zu wirken.
Wenn es schon etwas älter ist, erkläre ihm sachlich, warum es das Medikament einnehmen muss. Belüge dein Kind nicht und mache ihm niemals vor, es handele sich bei dem Medikament um etwas zu naschen. Versuche auch auf keinen Fall, das Arzneimittel mit Gewalt zu verabreichen. In besonders schwierigen Fällen kann die Aussicht auf eine kleine Belohnung helfen.
Medizin schlucken
Viele Wirkstoffe gibt es für Kinder in Form von Tropfen oder Saft. Diese sind meist einfacher zu verabreichen als Tabletten. Grundsätzlich sollte der kleine Patient das Medikament im Sitzen oder aufrecht einnehmen, damit er sich nicht verschluckt. Und wenn das Kind den Mund gar nicht erst öffnet oder das Medikament wieder ausspuckt?
Frage am besten die Kinderärztin / den Kinderarzt vorher um Rat, wie du deinem Kind das Medikament am sichersten gibst. Vielleicht kannst du es mit bestimmten Speisen oder Getränken wie Tee oder Saft vermischt geben. Dies hilft den oft unangenehmen Geschmack zu überdecken.
Aber bitte beachte: Milch oder Milchprodukte sind hier nicht geeignet. Sie können die Aufnahme und Wirkung bestimmter Wirkstoffe – zum Beispiel bei Antibiotika – beeinflussen. Auch Grapefruitsaft solltest du deinem Kind nicht geben, da er Stoffe enthält, die die Wirkung von Medikamenten erheblich verstärken können.
Erbricht sich dein Kind kurz nach der Einnahme des Medikaments, rufe in der Kinderarztpraxis an und frag, wie du jetzt vorgehen sollst. Gib deinem Kind keinesfalls beim nächsten Mal zum Ausgleich die doppelte Dosis – dies könnte eine gefährliche Überdosierung verursachen.
Zäpfchen – so geht´s besser
Zäpfchen gleiten besser, wenn du sie in der Hand vorwärmst und mit etwas Wasser abspülst. Zum Einführen kann auch etwas Vaseline verwendet werden. Nutze keine Cremes oder Öle, sie können die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigen.
Ohren- und Nasentropfen
Wärme die Tropfen in der Hand kurz vor – sie werden dann meist weniger unangenehm empfunden.
Und schließlich: Liebe hilft …
Nicht nur die medizinische Versorgung ist wichtig – auch mit deiner Zuwendung und Aufmerksamkeit hilfst du deinem Kind, schneller wieder gesund zu werden. Vorlesen, miteinander spielen und natürlich schmusen: Zeig deinem Kind, wie wichtig es dir ist und wie sehr du es liebst. So vergisst dein Kleines auch schnell die ungeliebte Medikamentengabe und überbrückt die Zeit bis zum nächsten Saft oder Zäpfchen möglichst angenehm.
Update 13.09.2024
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