Kolumne
Ernährung aktuell

Thema heute: Löffelweise Seelenwärmer

Wer erinnert sich nicht gerne an Mutters Suppen? Duftend und dampfend kamen sie meist in großen Schüsseln auf den Tisch – pures Glück in kalten Wintern. Für die Ernährungslehre haben findige Köche die alten Rezepte mit gesunden Gewürzen oder Omega-3-Fettsäuren aufgepeppt. Herausgekommen sind dabei Kreationen, die gesund sind und zum Schwelgen einladen.

Gerade jetzt im Winter verlangt unser Körper nach Wärme und deftigen Speisen. Echter Ceylon-Zimt, Wacholder, Nelken, Vanille, Beifuß, Muskatnuss und weißer Salbei bieten Geschmack mit heilender und wärmender Wirkung. Genau das, was wir in den kalten Monaten brauchen. Wacholderbeeren helfen beispielsweise bei Diabetes mellitus, lindern Entzündungen der ableitenden Harnwege, stillen Hustenreiz und geben Hilfe bei saurem Aufstoßen, Sodbrennen und Völlegefühl.

In den Interviews bei den Ernährungsberatungen habe ich oft zu hören bekommen, dass die Regenerationskraft nach körperlichen oder psychischen Anstrengungen unter der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren viel besser ist, die Menschen damit auch gelassener und entspannter werden. Wenn der Sohnemann also wieder mal „Chill ma, Dad“ sagt, dann ist da vielleicht was dran. Mit einer heißen Suppe und Omega-3 auf dem Brot könnte die Welt schon gleich viel besser aussehen.

Studien belegen auch, dass sich bei verschiedenen Depressionsformen und Burnout Omega-3 bewährt hat. Der Serotonin-Spiegel wird dadurch erhöht. Und, was ja gerade Gegenstand aktueller Forschungen ist, ist der Effekt bei Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen bei Kindern und älteren Menschen. Beide Leistungskurven steigen unter Omega-3-Gabe deutlich an.

Doch nun zurück zu den Seelenwärmern: Ich könnte täglich auf dem Suppen-Genuss-Pfad wandern. So fällt es mir jetzt schwer, ein Rezept aus dem Gral der nicht enden wollenden Köstlichkeiten auszuwählen. Versprochen, liebe Leserin / lieber Leser: Am Ende haben Sie die Wahl. Hier kommt ein Wohlfühl-Rezept und wenn Sie ein weiteres mögen, so wählen Sie einfach eines aus den nachfolgenden TOP 10 und schreiben Sie Ihren Wunsch an info@belazona.de. Das meistgewünschte Rezept finden Sie dann in der Februar-Kolumne.

TOP 10

  • Tomatensuppe mit Brokkoli, Parmesan und Olivenöl
  • Klare Brühe mit Lachs und Salsa verde
  • Indische Fischsuppe mit Kokosmilch und Ingwer
  • Sauerkrautsuppe mit Meerrettich-Schmand und Wildwurst
  • Kichererbsensuppe mit Tomaten-Relish, Gewürzbrot und Leinöl
  • Miso-Suppe mit Seetang und Thai-Gambas
  • Persischer Tomateneintopf mit Rosinen-Walnussöl-Joghurt
  • Sellerie-Kartoffelsuppe mit Lachs-Tatar
  • Kürbiscreme mit Ricotta-Nockerl
  • Veggie-Soup Mae Nam Beach

Und hier kommt mein heutiges Wohlfühl-Rezept:

Rote-Bete-Suppe mit Walnuss-Pesto und Hippiefrisur
Für 4 Portionen:
4 Schalotten, 500 g Rote Bete, 150 g Knollensellerie, 40 g Olivenöl, 100 ml Weißwein, 180 ml Apfelsaft, 600 g Gemüsebrühe, 1.5 Äpfel, 1.5 El Zitronensaft, 70 g Walnusskerne, 3 Blatt weißer Salbei, ½ Bund Dill, 100 g Ziegenfrischkäse, nochmals ca. 3 El Olivenöl, Salz, Pfeffer, 250 g Schlagsahne
Für die Hippiefrisur: 1 rote Bete Knolle, 1 Tl Kartoffelstärke, ca. 300 ml Sonnenblumenöl

Zubereitung:
Schalotten abziehen und äußerst liebevoll fein würfeln. Rote Bete und Sellerie schälen, klein würfeln. 40 g Olivenöl im Topf erhitzen, Schalotten, Rote Bete und Sellerie darin anbraten. Nach 2-3 Minuten mit Wein und Saft ablöschen. Brühe dazu geben und alles zugedeckt 35 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen.

Etwas Zitronensaft auf ein Brettchen geben und die vorher geschälten Äpfel darauf würfeln. Mit dem Rest Zitronensaft mischen und die Nüsse grob hacken. Nüsse in einer schweren Pfanne ohne Fett anrösten. Dill abzupfen und mit Walnüssen und Ziegenkäse mischen und zerkleinern. Öl unterrühren, pfeffern und gefühlvoll salzen.

Äpfel und Sahne zur Suppe geben, 10 Minuten zusammen köcheln lassen und mit dem Stab pürieren. Durch ein Sieb jetzt in einen zweiten Topf geben – abschmecken – warm halten.

Für die Frisur Rote Bete schälen und in sehr feine Streifen schneiden oder hobeln, trocken tupfen und mit Stärke bestäuben. Salbei ebenso fein schneiden und bestäuben. Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen und die vorher gut gemischten Streifen darin ultrakross ausbraten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Suppe anrichten und mit Walnuss-Pesto und Hippiefrisur (frische Dillblättchen ins Haar) servieren.

Ich wünsche Ihnen allen ein ganz wundervolles und erfüllendes Jahr 2018!

Ihr
Ralf Brendt

Ralf Brendt, ElanVital e.V
www.elanvital-gig.de

Ralf Brendt ist Ernährungs- und Gesundheitsberater und Geschäftsführer bei ElanVital e.V. , Agentur für Gesundheit. Hier bietet er auch die IHK-zertifizierte Weiterbildung zum Ernährungs- und Gesundheitsberater an. Auf Belazona® stellt Ralf Brendt interessante Themen rund um die gesunde Ernährung vor.

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