Kolumne
Ernährung aktuell

Thema heute: Nervennahrung

Bei einem der betrieblichen Gesundheitsseminare im Februar verabschiedete sich der Unternehmenslenker von seinen Mitarbeitern mit den Worten: „… und organisieren Sie sich bitte so, dass Sie gesund bleiben.“ Mit zustimmendem Nicken und wohlwollend wurde die Aussage quittiert. Ich dachte mir, dass die Menschen hier einiges verstanden haben. Es ist ihnen nämlich die Eigenverantwortung für ihre Gesundheit bewusst. Das ist alles nicht so einfach und auch nicht zwingend erfolgreich in der Umsetzung – allerdings kann ich sagen, dass bei dieser Belegschaft die Fehlstunden wegen Krankheit besonders gering sind.

An anderen Schauplätzen sieht das viel gruseliger aus. Hier müssen wenige Gesundgebliebene die Arbeit der Kollegen übernehmen oder sie bleibt einfach liegen zum Leid der Verantwortlichen. Das und die anhaltende Kälte, der Frühling, der auf sich warten lässt, und die nachlassenden Abwehrkräfte strapazieren mancherorts schon das Nervenkostüm. Sehnsüchtig wird auf leichtere Zeiten gehofft.

Was können wir tun? Hätte, Wenn und Aber mögen Freunde sein, helfen uns doch auch nicht weiter. Wer jetzt Zugriff auf eine Vollblutanalyse hat und sich zudem damit auskennt, ist deutlich im Vorteil, gibt sie doch Aufschluss über den Gehalt der Blutkörperchen, über den Mineralstoff- und Vitaminhaushalt – sowohl im Blutserum als auch in den Zellen. Ein Mangel an Elektrolyten, Spurenelementen und Vitaminen kann früh erkannt und ausgeglichen werden.

Und auch ohne dieses Instrument sind wir in der Lage, unser Abwehrsystem zu stabilisieren und unsere Nerven mit „natürlichen Stimmungsaufhellern“ zu beruhigen und gleichzeitig zu beleben. Speziell jetzt im Winter lassen uns Probleme gerne in eine gedämpfte Stimmung rutschen. Mittlere Herausforderungen werden als starke Belastungen empfunden und die Zuversicht kann auf einen Tiefpunkt sinken.

Gut für die Nerven ist z. B. die essentielle Aminosäure L-Tryptophan, die in vielen Nüssen enthalten ist und in Pasta. Im Körper wird sie zum Glückshormon Serotonin abgebaut. Gute und geschickt kombinierte Gewürzmischungen sind auch angesagt: Alles, was mit Zimt und Muskatnuss kombiniert wird, wirkt sich entstressend auf die Nerven aus. Die Lebkuchengewürze Koriander und Kardamom sind zudem noch keimmindernd. Was längst bekannt sein dürfte, ist die heilsame und nervenstärkende Wirkung von Magnesium. In der Kombination mit Vitamin B6 und Blütenhonig hat man positive Wirkungen bei Kopfschmerz und Migräne festgestellt.

Es zeigt sich also einmal mehr, dass unsere Nahrung ein Kraft- und Lebensspender ist, der auf natürliche Weise Stress und körperliche Infekte abbauen kann. Der Ernährungsstil gerade im Winter beeinflusst, wie gesund wir bleiben. Nervenkostüm, Darmflora und Immunsystem können über Ernährung und Bewegung stabilisiert werden. Sicher ist es eine Frage der Zeit, wann wir verstehen, was unser Körper braucht, wann wir lernen, aufmerksam in ihn hineinzuhorchen, wann wir erleben können, wie ihn gesunde Lebensmittel schützen, kräftigen und gesunden lassen.

Wenn wir jetzt in den dunklen Tagen beginnen, aufmerksam zu sein, wird der Körper es uns danken. Greifen wir jetzt zu bioaktiven, enzymhaltigen Lebensmitteln, zu Vitaminen (TOP4: A, B6, C und E) und typischen Wintergerichten (Hülsenfrüchte, Getreidesuppen, Kohl- und Kürbisgerichte, Wurzelgemüse), dann füllen wir unsere Muskelspeicher, begünstigen die Wärmeproduktion und stärken Nerven und Immunsystem. Ernährungsberater/Innen helfen Ihnen, entsprechende Wochenpläne für eine gesunde Ernährungsweise, gemäß der Jahreszeit und Ihrer ganz persönlichen Körper-Geist-Natur, zu erstellen.

Bleiben Sie gesund, bald kommt der Frühling!

Ihr
Ralf Brendt

Ralf Brendt, ElanVital e.V
www.elanvital-gig.de

Ralf Brendt ist Ernährungs- und Gesundheitsberater und Geschäftsführer bei ElanVital e.V. , Agentur für Gesundheit. Hier bietet er auch die IHK-zertifizierte Weiterbildung zum Ernährungs- und Gesundheitsberater an. Auf Belazona® stellt Ralf Brendt interessante Themen rund um die gesunde Ernährung vor.

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