Schon wenig Bewegung zeigt große Wirkung

Runter von der Couch - rein in die Fitness!

Gute Nachrichten für Stressgeplagte und Bewegungsmuffel: Wenn Sie es schaffen, nur täglich 7 bis 8 Minuten zügig spazieren zu gehen, senken Sie Ihr Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten und Diabetes um 20 Prozent!

Starkes Übergewicht (medizinischer Fachbegriff: Adipositas) nimmt weltweit zu – und damit auch die Zahl schwerer Erkrankungen, die durch das Übergewicht entstehen, wie z. B. Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus.

Dass Bewegung hier schützen und helfen kann, ist nicht neu. So empfehlen die Weltgesundheitsbehörde (WHO), aber auch viele medizinische Fachgesellschaften schon lange, sich 150 Minuten pro Woche körperlich zu betätigen, um eine Adipositas und ihre gefährlichen Folgeerkrankungen zu mildern oder gar zu vermeiden.

Jetzt wurde auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim, die wir für Sie besucht haben, eine neue Sicht der Dinge präsentiert:

Prof. Dr. Martin Halle, München, verwies auf zahlreiche Studien, die gezeigt hätten, dass bereits ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität die schlimmsten Folgewirkungen der Adipositas mildern und im günstigsten Fall sogar verhindern könne. „Wer täglich sieben bis acht Minuten zügig spazieren geht, reduziert sein Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes bereits um 20 Prozent.“

Was heißt denn eigentlich „zügig“? Nun, das Herz sollte deutlich zusätzlich belastet werden. Außerdem sei es wichtig, dass dieses Programm tatsächlich täglich absolviert werde. Dann könnten sich schon nach 6 bis 8 Wochen bemerkenswerte Effekte zeigen: „In Summe sind die Effekte mit jenen vergleichbar, die sich mit einer über zwei Jahre kontinuierlich verteilten Gewichtsabnahme von 20 Kilo erzielen lassen“, erläutert Professor Halle.

Natürlich weiß auch der Experte um die Probleme einer gesunden Lebensführung: „Der Effekt ist bekannt: Weil dreimal in der Woche je 30 Minuten zu joggen für die meisten Menschen nicht praktikabel ist, lassen es die meisten letztlich ganz sein.“

Doch es sei ein Irrtum, anzunehmen, dass Bewegungseinheiten mindestens 30 Minuten dauern müssten. „Wir arbeiten derzeit an gleich zwei großen Studien, die unter anderem zeigen werden, dass sich schon mit wesentlich kürzeren Einheiten maßgebliche Verbesserungen der Herz- und Gefäßgesundheit erzielen lassen.“

Die Studienergebnisse werden mit Spannung erwartet. Schon jetzt aber rücken die Empfehlungen zum Thema Bewegung in ein neues Licht, was sicherlich viele Menschen zu mehr Aktivität motiviert …

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