Antibiotika

Weniger Antibiotika bei Erkältungen verordnet

Bei Erkältungskrankheiten verschreiben Ärzte in Deutschland inzwischen weniger Antibiotika: Bekam vor zehn Jahren noch mehr als jeder Dritte, der wegen einer Erkältung krankgeschrieben war, ein Antibiotikum verordnet, war es 2018 nur noch rund jeder fünfte Patient.

Diese Zahlen präsentiert der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK). Insbesondere bei Patienten, die nur kurz – zwischen ein und drei Tagen – krankgeschrieben waren, zeigt sich ein deutlicher Rückgang von Verordnungen: 2018 erhielten diese Patenten nur in 16 Prozent der Fälle  ein Antibiotikum. 2008 waren es 30,5 Prozent – fast doppelt so viele!
Für Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK, ist es eine Entwicklung „in die richtige Richtung“. Dr. Baas betont, wie wichtig es sei, „dass Antibiotika nur dann verordnet werden, wenn sie wirklich notwendig sind und das Medikament auch gegen die Erkrankung hilft.“

Die meisten Erkältungsinfekte mit Schnupfen oder Husten werden durch Viren hervorgerufen – dagegen sind Antibiotika wirkungslos. Sie helfen nur gegen Bakterien. Durch den falschen Einsatz von Antibiotika können multiresistente Keime entstehen – eine Gefahr, vor der Mediziner schon lange warnen.

Dr. Baas: „Insbesondere vor dem Hintergrund, dass immer weniger neue Antibiotika auf den Markt kommen und gleichzeitig mehr multiresistente Keime entstehen, ist es sehr wichtig, sie verantwortungsvoll einzusetzen. Sonst erhöht sich die Gefahr, dass Antibiotika nicht mehr wirken.“

Quelle: Techniker Krankenkasse

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