Wenn Kinder schnarchen

Schnarchen bei Kindern sollte frühzeitig behandelt werden

Schnarchen und Übergewicht beeinflussen sich auch bei Kindern gegenseitig. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie aus den USA. Danach vergrößert Schnarchen im Laufe der Zeit das Risiko für Übergewicht und umgekehrt.

Wie die Forscher des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston herausfanden, tendierten Kinder, die schnarchten, als Jugendliche zu Übergewicht und einem vergrößerten Bauchumfang. Fettablagerungen in der Bauchregion gelten als besonders schädlich für die Gesundheit.

Auch der Cholesterinspiegel entwickelte sich bei den betroffenen Kindern im Teenageralter ungünstig.

Was genau heißt „schnarchen“? Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), erläutert: „Experten sprechen bei Kindern von Schnarchen, wenn die Geräusche in mindestens vier von 7 Nächten deutlich hörbar sind. Leidet ein Kind unter einem Infekt, der die Atemwege behindert, und schnarcht deshalb, ist dies in der Regel nicht bedenklich. Nur regelmäßiges Schnarchen ohne ersichtlichen Grund sollte der Kinder- und Jugendarzt abklären. Er kann evtl. eine Untersuchung beim HNO-Arzt oder bei einem Kieferorthopäden empfehlen.“

Bei der Diagnose unterscheidet der Arzt zwischen gleichbleibend lautem (kontinuierlichem) und unterbrochenem (intermittierendem) Schnarchen mit Atemaussetzern, welches auch als Obstruktive Schlafapnoe (OSA) bezeichnet wird. Folgen von nächtlichen Atemproblemen können starke Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schulprobleme und Verhaltensauffälligkeiten sein.

„Schnarchen sollte wie Übergewicht bei Kindern frühzeitig behandelt werden, um den Teufelskreislauf von schlechtem Schlaf, Übergewicht und chronischen Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen später im Leben zu durchbrechen“, rät Dr. Kahl allen Eltern.

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