Tipps zum Schutz vor Hautkrebs
Nicht zu viel Sonne und niemals ohne Schutz!
Die Entwicklung ist alarmierend: Seit einigen Jahrzehnten steigt die Häufigkeit von Hautkrebs stetig an. Das Auftreten eines malignen Melanoms (schwarzer Hautkrebs) wird aktuell mit 19 Fällen pro 100.000 Einwohner*innen und Jahr angegeben. Ein heller Hautkrebs entwickelt sich Schätzungen zufolge bei ca. 213.000 Menschen pro Jahr. Die Ursachen sind bekannt ...
Update 28.06.2022
Mediziner*inner warnen schon lange vor übermäßigem „Sonnen-Genuss”. Und damit wird deutlich: Gegen keinen anderen Krebs kann man sich so einfach schützen wie vor Hautkrebs. Entsprechend lässt sich eine simple Empfehlung für den Aufenthalt in der Sonne ableiten: Vermeiden Sie intensive Sonnenbestrahlung und insbesondere Sonnenbrände!
Dies gilt übrigens auch für die Nutzung von Solarien. Die künstlichen UV-Strahlen sind mit dem gleichen Risiko verbunden wie die natürliche Sonnenstrahlung.
Wie schützen Sie sich am besten vor zu viel Sonne?
Sonnen-Regeln: Einfach, aber effektiv
- Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne. Bleiben Sie am Anfang lieber im Schatten.
- Schützen Sie Ihren Körper durch entsprechende Kleidung vor UV-Strahlung. Dazu zählen auch eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille.
- Tragen Sie einen Sonnenschutz mit passendem Lichtschutzfaktor (LSF) auf. Hier gilt: Je heller der Hauttyp, desto geringer die Eigenschutzzeit der Haut und desto höher sollte der Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels sein.
- Das Sonnenschutzmittel sollte auf alle freien Körperstellen in ausreichenderMenge (ca. 30 bis 40 Milliliter für den gesamten Körper) gleichmäßig aufgetragen werden.
- Tragen Sie den Sonnenschutz alle 2 Stunden erneut auf. Bitte beachten Sie: Nachcremen verlängert nicht die Schutzwirkung, aber es erhält sie.
- Verwenden Sie ein wasserfestes Sonnenschutzmittel.
- Verzichten Sie beim Sonnenbaden auf Kosmetika, Deodorants und Parfüms, um die Entwicklung von Pigmentstörungen zu verhindern.
Sonnencreme und Co.
Ob als Creme oder Lotion, als Gel oder Spray: Zum Schutz vor der ultravioletten Strahlung sollten Sie ein auf Ihren Hauttyp abgestimmtes Sonnenschutzmittel auftragen. Dabei können Sie zwischen vielen verschiedenen Produkten wählen. Sie enthalten chemische oder physikalische UV-Filter, oft auch eine Kombination aus beiden:
Chemische Filter absorbieren energiereiche Strahlung und wandeln sie in energieärmere Strahlung um. Ein Sonnenschutz ist erst nach ca. 30 Minuten gewährleistet.
Physikalische Filter wirken durch mikroskopisch kleine Partikel, wie z. B. Titanoxid. Diese streuen und reflektieren die Sonnenstrahlen. Ein Sonnenschutz tritt sofort ein.
Wichtig für die Wahl Ihres Sonnenschutzes ist auch der Lichtschutzfaktor (LSF) oder englisch: Sun Protection Factor (SPF). Er gibt an, um wie viel länger Sie in der Sonne bleiben könnten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies ohne Sonnenschutz möglich wäre. So bedeutet Lichtschutzfaktor 15, dass Sie sich 15-mal länger in der Sonne aufhalten könnten, bevor Sie einen Sonnenbrand bekommen, als ungeschützt.
Wie lange Ihre Eigenschutzzeit ist, hängt von Ihrem persönlichen Hauttyp ab. Nehmen wir an, Ihre Haut entspricht Hauttyp III: Ohne Sonnenschutz bekommen Sie nach etwa 20 Minuten einen Sonnenbrand. Wir rechnen fix aus:
Ihre Eigenschutzzeit beträgt 20 Minuten und Sie benutzen einen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 15. Also könnten Sie sich mit dem Sonnenschutzmittel rein theoretisch 20 Minuten x 15 = 300 Minuten in der Sonne aufhalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.
Soweit die Theorie. Sonnenschutzmittel sollten allerdings nicht dazu verleiten, übermäßig lange in der Sonne zu bleiben, denn UV-Strahlung kann immer noch in die Haut eindringen und zu langfristigen Schäden führen. Wie das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, sollte die entsprechend dem ausgewiesenen Lichtschutzfaktor erhöhte Schutzdauer grundsätzlich höchstens zu 60 Prozent ausgeschöpft werden!
Ihr Sonnenschutzmittel muss „passen!”
Ganz gleich, für welches Produkt Sie sich entscheiden: Ihr Sonnenschutzmittel sollte in jedem Fall fotostabil sein, also seine Schutzwirkung nicht unter Einfluss von Licht verlieren. Außerdem sollte es sowohl vor UV-B- als auch vor UV-A-Strahlen schützen.
Wählen Sie Ihren Sonnenschutz Ihrem Hauttyp entsprechend aus und beachten Sie auch bitte den aktuellen UV-Index. Wenn Sie in die Berge oder ans Meer fahren, brauchen Sie immer einen Sonnenschutz mit einem hohen bis sehr hohen LSF.
Ebenfalls wichtig für Ihre Wahl:
- Bestehen Unverträglichkeiten gegenüber Inhaltsstoffen?
- Leiden Sie an Hautkrankheiten?
- Nehmen Sie Medikamente ein, die die Lichtempfindlichkeit verstärken?
Tipp: Lassen Sie sich beraten, wenn Sie ein Sonnenschutzmittel für sich und Ihre Familie brauchen: am besten in der Apotheke oder bei der Hautärztin bzw. dem Hautarzt.
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