Fakten rund um Sonne und Haut

Sommerhaut braucht starken Schutz

Update 28.06.2022

UV-Strahlen sind die Hauptverursacher von Hautkrebs. Mit dem sogenannten UV-Index hat man ein Warnsystem für die Sonnenbrandwirksamkeit der Sonnenstrahlung entwickelt. Wer den UV-Index beim Aufenthalt in der Sonne berücksichtigt und sich entsprechend schützt, kann die „unerwünschten Nebenwirkungen” der Sonne deutlich reduzieren. Ebenso wichtig: den eigenen Hauttyp zu kennen, der das persönliche Sonnenrisiko verrät.

Die Sonne ist eine natürliche Quelle elektromagnetischer Strahlung. Teil dieser elektromagnetischen Strahlung ist die optische Strahlung, die wiederum ultraviolette Strahlung (UV-A und UV-B), Infrarotstrahlung (IR) und die sichtbare Strahlung (Licht) enthält. Wer sich dieser optischen Strahlung übermäßig aussetzt, muss damit rechnen, die Haut zu schädigen.

Diese Schäden können sofort, aber auch langfristig, selbst nach Jahren oder Jahrzehnten, auftreten. Unsere Haut merkt sich jede Sonneneinstrahlung, der sie ausgesetzt war – man spricht hier vom „Sonnengedächtnis“ der Haut. Eine akute Folge von übermäßiger UV-Strahlung ist z. B. der Sonnenbrand. Spätfolgen reichen von vorzeitiger Hautalterung bis hin zum Hautkrebs.

Auch Infrarotstrahlen können gefährlich sein, wie Wissenschaftler herausgefunden haben: Sie nehmen Einfluss auf die Hautalterung und begünstigen möglicherweise auch die Entstehung von Krebs. 

UV-Strahlen können Hautkrebs verursachen
Dass UV-Strahlen Hauptverursacher von Hautkrebs sind, ist wissenschaftlich vielfach belegt. Und auch die Mechanismen sind bekannt:

Die UV-Strahlen gelangen in die Zellen der Haut und lösen dort unterschiedliche Veränderungen aus, insbesondere eine Schädigung des Erbguts (DNA). Diese tritt bereits in geringer Dosis ein, lange bevor ein Sonnenbrand entsteht.

Zunächst können körpereigene Reparaturmechanismen die Schäden am Erbgut wieder beheben. Aber wer sich häufig und lang anhaltend einer intensiven UV-Bestrahlung aussetzt, „überfordert” diese Reparatursysteme im Laufe der Zeit, so dass die Schäden nicht mehr vollständig repariert werden können. Bleibende Erbgutveränderungen sind die Folge. Damit steigt das Risiko für Hautkrebs.

Der UV-Index: Ein Warnsystem für den Aufenthalt in der Sonne
Da man die UV-Strahlung intensiv erforscht hat, konnte ein Warnsystem entwickelt werden: der UV-Index – ein international einheitlich festgelegtes Maß für die Sonnenbrandwirksamkeit der Sonnenstrahlung. Für Deutschland veröffentlicht das Bundesamt für Strahlenschutz auf seiner Website www.bfs.de von April bis September alle drei Tage eine Vorhersage für den erwarteten UV-Index der folgenden drei Tage.

Nach internationaler Absprache wird der UV-Index immer in ganzen Zahlen von 1 bis 10 angegeben. Werte, die darüber hinausgehen, werden mit 11+ bezeichnet. Angegeben wird immer der höchste Wert eines Tages, der in der Regel mittags erreicht wird. Das bedeutet für den Aufenthalt im Freien: Je höher der UV-Index an einem Tag ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten.

Der UV-Index hängt in erster Linie vom Sonnenstand ab. Deshalb ändert er sich am stärksten mit der Jahreszeit und der geografischen Breite. Auch die Gesamt-Ozonkonzentration in der Atmosphäre, die Bewölkung und die Höhenlage eines Ortes nehmen Einfluss auf den UV-Index.

Wer den UV-Index beim Aufenthalt in der Sonne berücksichtigt und sich entsprechend schützt, kann die „unerwünschten Nebenwirkungen” der Sonne deutlich reduzieren.

Sechs Hauttypen mit unterschiedlichen Risiken
Ein weiterer Aspekt ist die individuelle Empfindlichkeit der Haut. Manche Menschen sind schneller gefährdet, Hautschäden zu entwickeln, als andere. Dazu gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen. So hat der amerikanische Hautarzt Thomas Fitzpatrick bereits 1975 eine Klassifikation von Hauttypen entwickelt. Im Laufe der Zeit wurde die Klassifizierung immer wieder aktualisiert. Je nach UV-Empfindlichkeit werden heute die nachfolgenden sechs Hauttypen definiert – zugrunde gelegt wird immer ein UV-Index von 8.

Hauttyp I:
Sehr helle, empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar und häufig Sommersprossen. Schnell Sonnenbrand. Keine Bräunung. Eigenschutzzeit: 5-10 Minuten
Hauttyp II:
Helle Haut, helle Augen, helle Haare und häufig Sommersprossen. Oft Sonnenbrand. Nur langsame Bräunung. Eigenschutzzeit: 10-20 Minuten
Hauttyp III:
Mittelhelle Haut, helle oder braune Augen und braune Haare. Manchmal Sonnenbrand. Langsame Bräunung. Eigenschutzzeit: 20-30 Minuten
Hauttyp IV:
Braune Haut, braune Augen und dunkelbraunes Haar. Selten Sonnenbrand. Schnelle, tiefe Bräunung. Eigenschutzzeit: Mehr als 30 Minuten
Hauttyp V:
Dunkle Haut, braune Augen und dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Selten Sonnenbrand. Schnelle, tiefe Bräunung. Eigenschutzzeit: Mehr als 60 Minuten
Hauttyp VI:
Sehr dunkle Haut, braune Augen und schwarze Haare. Sehr selten Sonnenbrand. Eigenschutzzeit: Mehr als 90 Minuten

Kennen Sie Ihren Hauttyp? Wenn nicht: Lassen Sie sich in der Apotheke beraten oder fragen Sie Ihre Hautärztin / Ihren Hautarzt.

Mehr zum Thema „Eigenschutzzeit“ und zum Zusammenspiel zwischen Eigenschutzzeit und Lichtschutzfaktor eines Sonnenschutzmittels finden Sie im Beitrag Tipps zum Schutz vor Hautkrebs.

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