Hafer als Superfood gegen Fettleber

Warum die Leber eine Haferkur braucht.

01.02.2024

Unser heutiger Lesetipp empfiehlt das im Januar 2024 erschienene Buch „Mit Hafer gegen die Fettleber. Leberfasten: Mit 80 Rezepten für die Haferkur“ von Anne Iburg.

Die Fettleber ist eine weit verbreitete Erkrankung, die keineswegs nur im Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum anzutreffen ist. Sie ist vielmehr eine „Wohlstandserkrankung“, die eng mit Ernährungsverhalten und Lebensstil verbunden ist, wie die Autorin ganz zu Anfang des Buches feststellt.

Eine Studie, bei der Krankenversicherungsdaten wissenschaftlich ausgewertet wurden, untermauert dies. Die Untersuchung ergab für das Jahr 2018 einen Anteil von 4,66 % der in der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherten, bei denen eine nicht-alkoholische Fettleber diagnostiziert war.1) Grund genug, dieses Buch zu schreiben und zu lesen.

Die Fettleber ist eine durchaus gefährliche Erkrankung, die sich schleichend und ohne Schmerzen entwickelt. Das Risiko, an Diabetes, Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs zu erkranken, wird durch eine Fettleber deutlich erhöht.

Vorab gesagt: Das Buch ist keine Bibel der Enthaltsamkeit. Die enthaltenen Rezepte machen Appetit und können aus Currywurst-Fanatikern glühende Hafer-Anbeter machen. Man muss keine Fettleber haben, um sich für eine Haferkur zu entscheiden, denn die Vorteile für die Gesundheit sind immens, wenn man der Autorin glaubt.

Anne Iburg ist als Diplom-Ernährungswissenschaftlerin und Diätassistentin fachlich versiert und kann überzeugend die Zusammenhänge zwischen Ernährung und der Entwicklung einer Fettleber schildern.

Im ersten Teil erläutert sie, was unter einer Fettleber zu verstehen ist, welche Zusammenhänge mit anderen Organen und Erkrankungen bestehen, welche unspezifischen Symptome es gibt und wie die Fettleber diagnostiziert wird. Dabei zeigt sie auch, dass Fettleber nicht immer mit Fettleibigkeit einhergeht, denn es gibt durchaus „die Dünnen“, die an einer Fettleber erkranken können. Es sind Menschen, die schlank wirken, aber ein ungünstiges Verhältnis von Muskelmasse zu Körperfett haben und daher ebenfalls eine Fettleber entwickeln können. Der Fachbegriff für diese Gruppe lautet „TOFIs“, erläutert die Autorin: „thin outside, fat inside“.

Es ist verständlich, wenn Sie als Leserin oder Leser des Buches gleich zu den To-Dos springen möchten, doch es ist sehr empfehlenswert, die Hintergrundinformationen zur Definition der Fettleber, ihrer Entstehung, dem Zusammenspiel mit anderen Erkrankungen und den grundlegend Hinweisen zur Rolle der Fruktose und den Möglichkeiten der sportlichen Betätigung zu lesen. Es ergibt sich ein differenziertes Bild und Sie gehen informierter und motiviertes an Ihre Haferzeit heran.

Und damit sind wir bereits bei dem Teil, in dem die „Ernährung für die Leber“ (Kapiteltitel) konkret wird. Kundig und anschaulich werden die Grundlagen einer lebergesunden Ernährung dargestellt, Zusammenhänge zu Körperfunktionen geknüpft und Handlungsanweisungen angeboten, wie man in Zukunft Gutes für die Leber tut und Schlechtes vermeidet.

Zugleich erfahren wir anschaulich alles Wissenswerte über Hafer, warum Hafer ein wahres Superfood ist mit einer Breitenwirkung auf viele Körperprozesse und -funktionen und wie die Leber von einer Hafer-basierten Ernährung profitieren kann.

Zum Start (und auch als „Stubs“ für die Leber zwischendurch) empfiehlt die Autorin einige Entlastungstage für die Leber. Die positive Nachricht: Die Leber hat, so Iburg, eine außerordentlich ausgeprägte Kraft zur Selbstheilung. Allerdings gibt es bis heute kein Medikament, das Ihnen als Leserin oder Leser einen achtsamen Umgang mit Ihrer Leber ersparen kann. Also ist Ihre Initiative gefragt, für die die Autorin zahlreiche motivierende Tipps bereithält.

Der große und gut angelegte Rezeptteil des Buches startet mit einem Wochenspeiseplan. Die darin enthaltenen Vorschläge sind alle mit Verweisen zu Rezepten im Folgeteil versehen, so dass man sich schnell orientieren kann und zugleich ein erstes Gefühl dafür bekommt, wie man sich einen individuellen Plan zusammenstellen kann.

Anschließend gibt es ein breites Angebot an Rezepten für das Frühstück, für zwischendurch, für Hauptgerichte (vegetarisch, mit Fisch oder mit Fleisch) oder Brot, Brötchen, Kuchen, denen ein eigenes Unterkapitel gewidmet ist.

Die Stärke des Buches liegt vor allem in seinem Praxisbezug. Alle Rezepte und Zutaten sind lebensnah, das heißt, man muss keine Sterneköchin oder Sternekoch sein und auch keine weiten Wege zu einem exklusiven Zutatenladen zurücklegen. Fast alle Zutaten sind auch im normalen Lebensmittelhandel erhältlich. Wie immer kann man individuell entscheiden, ob man zu einem Lebensmittelmarkt einer Kette, in einen Bioladen oder gleich zum Hofladen geht. Auch die Zubereitungen stellt niemanden vor Probleme: Es wird dargestellt, was gehackt, geschnitten und geschält werden muss und in welcher Reihenfolge alles am Ende zueinanderfinden muss, damit es ein köstliches Gericht ergibt.

Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch, gut geschrieben und ansprechend gestaltet.

Anne Iburg
Mit Hafer gegen die Fettleber
Leberfasten: Mit 80 Rezepten für die Haferkur

TRIAS Verlag, Stuttgart. 2024.
Buch EUR [D] 19,99 EUR [A] 20,60
EPUB EUR [D] 15,99 EUR [A] 15,99
ISBN Buch: 9783432118710
ISBN EPUB: 9783432118727

Anne Iburg
Diätassistentin und Diplom Oecotrophologin, schreibt seit über 25 Jahren Ernährungsratgeber. Aus ihren Ernährungs-Beratungen weiß sie, dass vielen Betroffenen eine Umstellung ihres Lebensstils nicht leichtfällt, da die Fettleber erst einmal nicht wehtut. Die einfachen Rezepte rund um die Haferflocke machen den Einstieg in eine leberfreundliche Ernährung leichter.

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Hier geht´s zum Interview mit Anne Iburg.

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Disclaimer: Der Verlag hat uns zum Zweck der Rezension einen kostenlosen Vorabdruck zur Verfügung gestellt. Weitere Abhängigkeiten oder Vergünstigungen bestehen nicht.