Norovirus wieder besonders aktiv

Hohe Ansteckungsgefahr durch Magen-Darm-Virus

In Kitas und Schulen, in Krankenhäusern und Seniorenheimen treten aktuell zahlreiche Infektionen mit dem Norovirus auf, und auch in vielen Firmen häufen sich die Krankmeldungen. Wie äußert sich diese Erkrankung und wie kannst du dich und deine Familie vor einer Ansteckung schützen?

Norovirus-Infektionen treten meist von Oktober bis März auf. Sie verlaufen in der Regel schnell und heftig. Nach einer Inkubationszeit von 6 bis 50 Stunden kommt es zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Meist halten die akuten Symptome ein bis drei Tage an. Ein allgemeines Krankheitsgefühl kann auch noch ein paar Tage länger bestehen. Bei Kindern und älteren Menschen über 70 Jahren ist das Risiko erhöht, schwer zu erkranken.

Das Norovirus ist hochansteckend. Es wird sowohl durch den direkten Kontakt mit erkrankten Menschen übertragen als auch indirekt: durch verschmutzte Oberflächen, mit denen Infizierte Kontakt hatten. Dazu gehören z. B. Türgriffe, Ablageflächen oder Waschbecken. Eine häufig unterschätzte Infektionsquelle sind auch durch Noroviren verunreinigte Lebensmittel, die vor dem Verzehr nicht mehr erhitzt werden.

Wie kann man sich schützen?
Leider gibt es noch keinen Impfstoff gegen Noroviren. Deshalb sind Hygienemaßnahmen besonders wichtig, insbesondere regelmäßiges, gründliches Händewaschen. Viele Infos und Tipps dazu hält die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrer Seite infektionsschutz.de bereit.

Folgende Hygieneregeln sollten darüber hinaus beachtet werden:

  • Ausschließlich eigene Handtücher und Hygieneartikel verwenden
  • Toilette, Waschbecken, Türgriffe und Böden regelmäßig reinigen, am besten mit Einwegtüchern
  • Wenn möglich sollten erkrankte Personen eine separate Toilette benutzen
  • Bettwäsche, Kleidung und Handtücher bei mindestens 60 Grad waschen
  • Pflegende und Angehörige können sich zusätzlich durch das Tragen von Einmalhandschuhen schützen
  • Bei der Zubereitung von Lebensmitteln ebenfalls auf strenge Hygiene achten; erkrankte Personen sollten keine Lebensmittel für andere zubereiten

Und wenn es dich erwischt hat?
Bei eine Norovirus-Infektion können nur die Symptome behandelt werden. Da die Infektion dem Körper Wasser und Elektrolyte entzieht, solltest du viel trinken. Ersatzlösungen aus der Apotheke können helfen, den Flüssigkeits- und Salzverlust wieder auszugleichen.

In der Apotheke gibt es auch Präparate gegen Durchfall oder Übelkeit und Erbrechen.

Verschlechtert sich dein Zustand solltest du die Hausärztin bzw. den Hausarzt aufsuchen. Vorher solltest du dich unbedingt in der Praxis anmelden, damit dort Vorkehrungen getroffen werden können, um eine weitere Verbreitung der Infektion möglichst zu verhindern.

Wie lange dauert die Ansteckungsphase?
Die Erkrankung sollte in jedem Fall gut auskuriert werden. Auch in den Tagen danach muss auf eine sorgfältige Hand- und Toilettenhygiene geachtet werden, denn der Körper scheidet die Erreger auch nach Abklingen der Symptome noch für einige Tage mit dem Stuhl aus. Den Betroffenen wird empfohlen, nach der Erkrankung noch mindestens zwei Tage zu Hause bleiben, denn während dieser Zeit ist das Risiko, andere anzustecken, noch erhöht.

Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Robert Koch-Institut (RKI)

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Update 08.01.2025