
FSME durch Zeckenstich
Aktuelle Zecken-Gebiete in Deutschland
Update 04.04.2025
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Infektionskrankheit, die durch das FSME-Virus ausgelöst wird. Übertragen wird FSME in erster Linie durch infizierte Zecken. Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert jährlich über die aktuellen FSME-Risikogebiete in Deutschland.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Im Gegensatz zur Borreliose, die durch Bakterien aus der Gruppe der Borrelien verursacht wird, wird FSME durch einen Virus ausgelöst. Durch einen Zeckenstich gelangt das Virus in die Blutbahn und kann dort die Krankheit auslösen. Laut RKI sind in den FSME-Risikogebieten jedoch nur 0,1 bis 5 % und damit nur ein kleiner Teil der Zecken mit dem Virus infiziert. Wegen der Möglichkeit eines schweren Verlaufes empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Personen, die in Risikogebieten leben und sich häufig im Freien bewegen, eine entsprechende Impfung.
Nach dem Infektionsschutzgesetz ist eine nachgewiesene FSME-Erkrankung meldepflichtig. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Jahr 2024 insgesamt 686 FSME-Erkrankungen übermittelt, dies entspricht einer Zunahme von fast 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr (475 FSME-Erkrankungen). Das ist zugleich der zweithöchste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2001.
Die Mehrzahl der FSME-Infektionen findet von Mai bis Oktober statt. Normalerweise tritt die höchste Fallzahl im Juni auf, so auch im Jahr 2024. Im Oktober gab es einen zweiten ausgeprägten Peak, wie es für den Herbst typisch ist.
Wo ist das FSME-Risiko besonders hoch?
In Deutschland besteht vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg ein Risiko für eine FSME-Infektion. Zudem befinden sich einzelne Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.
Wie das Robert Koch-Institut mitteilt, sind aktuell 183 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete definiert. Drei neue Risikogebiete sind hinzugekommen: die Landkreise Augsburg, Celle und Elbe-Elster.
Detaillierte Informationen zu allen Landkreisen, die als FSME-Risikogebiete gelten, finden Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts: www.rki.de. Bitte informieren Sie sich, bevor Sie eine Reise antreten.
Welchen Personen wird eine Impfung empfohlen?
FSME kann nicht ursächlich behandelt werden, man kann sich jedoch vorbeugend impfen lassen. Doch die Impfquoten sind auf niedrigem Niveau – selbst in Risikogebieten und insbesondere bei Menschen über 60 Jahren, bei denen das Risiko einer schweren Erkrankung deutlich erhöht ist. So war die Mehrzahl (98 Prozent) der 2024 gemeldeten FSME-Erkrankten gar nicht oder unzureichend geimpft, sprich: die Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Anfang April 2025 veröffentlichte das RKI als „Zahl des Monats“, dass nur 19,6 % aller Menschen, die in Risikogebieten wohnen, vollständig gegen FSME geimpft sind.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung für alle Personen, die in Risikogebieten wohnen oder arbeiten oder sich aus anderen Gründen in Risikogebieten aufhalten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben. Lassen Sie sich bitte von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zur FSME-Impfung beraten.
Quellen (alle Abrufe am 4.4.2025):
FSME-Risikogebiete in Deutschland. Epidemiologisches Bulletin des Robert Koch-Instituts 9 / 2025, 27. Februar 2025. www.rki.de
rki.de, Zahl des Monats
STIKO, Epidemiologisches Bulleti. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025
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