Erkrankungen des Rückens

„Ich hab´s im Rücken“

Aktualisiert am 17.03.2022

Kennen Sie jemanden in Ihrem Umfeld, der noch niemals über Rückenschmerzen geklagt hat? Wahrscheinlich nicht. Ein Tag im Büro oder im Geschäft, anstrengende Haus- oder Gartenarbeit, eine lange Autofahrt oder das Herumtollen mit den Kindern auf dem Spielplatz – und abends schmerzt der Rücken. Nicht verwunderlich! Schließlich hat er einiges stemmen müssen …

Schauen wir uns die Rückseite unseres Oberkörpers einmal näher an: Als Rücken wird der Bereich bezeichnet, der vom Nacken bis zum Gesäß reicht und zu den Seiten hin im oberen Bereich in die Brustwand und im unteren Bereich in die Bauchwand übergeht.

Er besteht zum einen aus Knochen, Gelenken und Bändern, wie z. B. der Wirbelsäule und den Brustrippen, und zum anderen aus großen Muskeln, die an den Knochen ansetzen und den Körper aufrecht halten. „Gegenspieler“ der Rückenmuskeln sind die Bauch- und vorderen Halsmuskeln.

Ein anatomisches Meisterwerk: die Wirbelsäule
Für die nötige Stabilität des Rückens sorgt die Wirbelsäule. Sie hält unseren Körper aufrecht und trägt einen großen Teil unseres Gewichts. Durch ihre Doppel-S-Form wird sie zusätzlich stabilisiert. Gleichzeitig verleiht die Wirbelsäule uns Beweglichkeit: Sie sorgt dafür, dass wir uns strecken, beugen und drehen können. Und schließlich bilden die einzelnen Wirbelkörper und Wirbelbögen den sogenannten Spinalkanal und schützen damit das empfindliche Rückenmark, die zentrale Nervenbahn des Körpers.

Die vielfältigen Aufgaben der Wirbelsäule erfordern eine spezielle „Bauweise“: Die Wirbelsäule ist eine Kombination aus stabilen Bausteinen wie den Wirbelkörpern und flexiblen Bausteinen wie Bandscheiben und Wirbelgelenken. Sie besteht aus 33 bis 34 Wirbeln: aus 24 beweglichen Wirbeln (7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel) und 9 bis 10 starren Wirbeln (5 Kreuzbeinwirbel und 4 bis 5 Steißbeinwirbel). Die beweglichen Wirbel sind – bis auf die ersten und zweiten Halswirbel – durch Zwischenwirbelscheiben, den Bandscheiben, und Bänder miteinander verbunden.

Im Bereich der Lendenwirbelsäule nehmen die Wirbel an Größe zu, denn die Belastung der Wirbelsäule steigt zur Lendenwirbelsäule hin an. Dementsprechend treten in diesem Bereich auch besonders häufig Verschleißerscheinungen und Schmerzen auf.

Vielfältige Schmerzursachen
So komplex unser Rücken „gebaut“ ist, so vielfältig sind auch die Ursachen für Rückenbeschwerden. Grundsätzlich unterscheidet man spezifische, also organische Schmerzen von unspezifischen Schmerzen, auch funktionelle Schmerzen genannt. Ca. 85 Prozent der Rückenschmerzen sind unspezifischer Art. Übergewicht, Bewegungsmangel und verschleißbedingte Veränderungen der Wirbelsäule machen dem Rücken hier zu schaffen.

Lesen Sie dazu mehr in unserem allgemeinen Beitrag zu Rückenschmerzen.

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