Überblick: Magen-Darm-Erkrankungen
Bauch-Gefühle: Wir haben „Schmetterlinge im Bauch“, wenn wir verliebt sind. Wir spüren „Wut im Bauch“, wenn wir uns ärgern, und manche Entscheidungen treffen wir, ohne nachzudenken, einfach „aus dem Bauch heraus“.
Der Bauch scheint in unserem Gefühlsleben eine große Rolle zu spielen. Dies wird oft auch deutlich, wenn wir unter Druck stehen oder Angst haben. Viele Menschen reagieren in solchen Situationen mit Bauchschmerzen oder Übelkeit. Was macht den Bauch denn so besonders?
Der Bauch als Zentrum
Der Bauch (medizinisch: Abdomen) liegt im Zentrum unseres Körpers, genauer gesagt: zwischen Brustkorb und Becken. Er beherbergt zahlreiche Organe, wie z. B. die Verdauungsorgane Magen und Darm. Ihre Aufgabe es ist, die aufgenommene Nahrung zu verdauen und die freigesetzten Inhaltsstoffe im Organismus zu verteilen. Außerdem sind Magen und Darm zu einem großen Teil für die Immunabwehr des Körpers zuständig.
Den lebenswichtigen Stoffwechselprozess der Verdauung regelt der Magen-Darm-Trakt selbstständig – gesteuert durch mehrere hundert Millionen Nervenzellen, so viele wie im Rückenmark. Mediziner sprechen deshalb auch vom Bauchhirn.
Über Nervenbahnen ist das Bauchhirn mit dem Gehirn verbunden. Wissenschaftler der Fachrichtung Neurogastroenterologie, die die Beziehung zwischen Gehirn und Bauchhirn untersuchen, gehen von einem komplexen Wechselspiel zwischen Verdauung und Gehirn aus, das maßgeblichen Einfluss auf unsere Emotionen nehmen könnte. Hier werden in den nächsten Jahren aufschlussreiche Ergebnisse erwartet, die insbesondere für das Verständnis von Reizmagen bzw. Reizdarm von Bedeutung sein werden.
Wenn der Bauch Störungen meldet …
Im Magen-Darm-Trakt kann es zu vielerlei Störungen kommen. Häufige Beschwerden und Symptome sind dann z. B. Schmerzen, Druck- oder Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.
Die Auslöser sind ebenso vielfältig. Oft sind sie ernährungsbedingt. So kann fettiges oder scharfes Essen, übermäßiger Alkoholgenuss, Kaffee oder Süßes verschiedene Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich verursachen.
Neben diversen organischen Erkrankungen können auch funktionelle Störungen in Magen und Darm – teilweise heftige – Beschwerden hervorrufe: Dann liegt ein sogenannter Reizmagen oder Reizdarm vor. Funktionell bedeutet: Es kann keine körperliche Ursache für die Erkrankung gefunden werden. Der Arzt stellt diese Diagnose erst dann, wenn alle in Frage kommenden organischen Erkrankungen ausgeschlossen wurden.
Grundsätzlich gilt: Bei Beschwerden im Verdauungstrakt, die neu auftreten und nicht von selbst wieder verschwinden, die bereits länger anhalten oder die Sie sonst in irgendeiner Form beunruhigen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Meist sind liegen harmlose und gut behandelbare Ursachen vor, aber das kann nur Ihr Arzt feststellen.
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