Frau beim Hautkrebs-Screening (Symbolbild)
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Hautkrebs

Die Zahlen sind alarmierend: Basierend auf den Daten des Krebsregisters Schleswig-Holstein, erkrankten nach der neuesten Hochrechnung im Jahr 2024 in Deutschland knapp 336.000 Menschen erstmals an Hautkrebs. Für 2025 werden rund 372.000 neue Hautkrebserkrankungen erwartet. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung zählt eine übermäßige UV-Bestrahlung. Für die Heilungsaussichten spielt die Früherkennung eine zentrale Rolle.

Was ist Hautkrebs?
Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten und bezeichnet bösartige Tumorerkrankungen von Haut und Schleimhäuten. Es gibt verschiedene Hautkrebsarten, die unterschiedlich häufig auftreten und auch unterschiedlich bösartig sind. Der helle (weiße) Hautkrebs weist deutlich bessere Heilungsaussichten auf als der schwarze Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom.

Wer ist betroffen?
Grundsätzlich sind wir alle gefährdet, wenn wir unsere Haut zu oft und zu lange der Sonne aussetzen. Darüber hinaus zählen u. a. zu den Risikogruppen:

  • Kinder und ältere Menschen
  • Menschen mit sehr heller Haut
  • Menschen, die in der Kindheit und Jugend häufig einen Sonnenbrand hatten
  • Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen
  • Menschen mit einem geschwächten Immunsystem

Wie entsteht Hautkrebs?
Eine starke UV-Belastung gilt als Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs. Daneben spielt auch eine erbliche Veranlagung eine Rolle.

Welche Arten von Hautkrebs gibt es?
Das maligne Melanom der Haut, der sogenannte schwarze Hautkrebs, ist die bösartigste Form von Hautkrebs. In Deutschland wird von knapp 45.000 Neuerkrankungen 2024 ausgegangen.

Das maligne Melanom geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut oder Schleimhaut aus, den so genannten Melanozyten. Die Melanome können sehr unterschiedlich aussehen. Meist sind es dunkle oder schwarze Flecken; die Melanome können aber auch erhaben oder knotig sein.

Ist ein Melanom noch dünn und wächst nur in der Oberhaut, sind die Heilungschancen am größten. Wächst der Tumor in die zweite Hautschicht, die so genannte Lederhaut, kann er sich durch Blut- und Lymphgefäße im ganzen Körper ausbreiten und die Krebszellen können in andere Organe (z. B. Lunge, Knochen, Leber, Gehirn) und Lymphknoten transportiert werden. Dort entwickeln sich dann sogenannte Metastasen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tumor Krebszellen streut, wird umso größer, je tiefer er in die Haut reingewachsen ist.

Das maligne Melanom entsteht durch eine starke UV-Belastung mit wiederkehrenden Sonnenbränden. Eine erbliche Veranlagung scheint hier ebenfalls von Bedeutung zu sein.

Das Basalzellkarzinom zählt zum sogenannten hellen Hautkrebs und zu den häufigsten bösartigen Tumoren. In Deutschland wird von über 172.000 Neuerkrankungen 2024 ausgegangen.

Basalzellkarzinome entwickeln sich aus Zellen der Basalzellschicht der Haut und den Wurzelscheiden der Haarfollikel, vornehmlich im Kopf-Hals-Bereich. Das Erscheinungsbild ist vielfältig. Die häufigste Form tritt als gelblich-rötlicher, knotiger Tumor auf, oft mit einem perlschnurartigen Randsaum und kleinen Blutgefäßen an der Oberfläche. Andere Basalzellkarzinome zeigen sich als rote Flecken oder auch narbige Veränderungen.

Die Tumoren können in das umgebende Gewebe hineinwachsen und dabei auch Knorpel und Knochen befallen. Im Vergleich zum malignen Melanom bilden sich nur äußerst selten Metastasen.

Neben einer erblichen Neigung gilt eine starke UV-Belastung über viele Jahre als gesicherte Ursache.

Das Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom oder Stachelzellkarzinom genannt, zählt ebenfalls zum hellen Hautkrebs und ist der zweithäufigste bösartige Hauttumor. Man geht von mehr als 117.000 Neuerkrankungen in 2024 aus.

Plattenepithelkarzinome entstehen zumeist in Bereichen, die permanent der Sonne ausgesetzt sind, wie z. B. das Gesicht. Unbehandelt können sich die Tumore in die angrenzenden Lymphknoten oder in andere Organe ausbreiten und Metastasen bilden.

Am Anfang ähnelt das Plattenepithelkarzinom oft der aktinischen Keratose. Darunter versteht man rötliche, manchmal auch hautfarbene, festhaftende raue Stellen der Hautoberfläche, die durch UV-Licht verursacht werden. Im Laufe der Erkrankung zeigt sich der Tumor knotig mit festhaftenden Verhornungen, die sich nicht ablösen lassen bzw. beim Ablösen bluten.

Bei Plattenepithelkarzinomen wird der Zusammenhang zwischen Hautkrebs und UV-Strahlung besonders deutlich: Sie entwickeln sich vorwiegend aus aktinischen Keratosen bei schwer lichtgeschädigter Haut, seltener auch aus chronischen Wunden, Verbrennungsnarben oder anderen Hauterkrankungen.

Daneben gibt es noch einige weitere sehr seltene Hautkrebsformen, wie z. B. das Angiosarkom, das Liposarkom oder das maligne fibröse Histiozytom.

Wie behandelt man Hautkrebs?
Grundsätzlich gilt: Früh erkannt, bestehen für alle Hautkrebsarten sehr hohe Heilungschancen.

Das maligne Melanom muss durch eine Operation vollständig entfernt werden. Von der Dicke des Tumors, die feingeweblich bestimmt wird, hängt ab, ob auch Lymphkonten entfernt werden und ob zusätzlich eine Immuntherapie mit Interferon alpha durchgeführt wird. Wenn sich Metastasen gebildet haben, schließen sich an die Operation weitere Therapien an wie z. B. eine Strahlentherapie oder eine Immuntherapie.

Auch beim Basalzellkarzinom ist die vollständige operative Entfernung des Tumors Standardtherapie. Des Weiteren können nicht-operative Verfahren eingesetzt werden, wie z. B. die sogenannte photodynamische Therapie (PDT), Kältebehandlung (Kryotherapie), Lasertherapie, Strahlentherapie oder die Kürettage (Herausschaben). Die örtliche Behandlung mit Cremes, die Imiquimod oder 5-Fluorouracil enthalten, kann ebenfalls zum Einsatz kommen.

Standardtherapie bei einem Plattenepithelkarzinom ist wiederum die vollständige operative Entfernung des Tumors. Bei sehr hohem Metastasen-Risiko kann eine vorbeugende Entfernung der angrenzenden Lymphknoten notwendig sein. Therapiealternativen, die z. B. bei ausgedehnten Frühformen des Karzinoms eingesetzt werden, sind vornehmlich oberflächlich zerstörende Maßnahmen: die Kürettage, die sogenannte Elektrodesikkation, die Kryotherapie, die photodynamische Therapie, eine lokale Chemo- bzw. Immuntherapie, eine Strahlentherapie etc. Im fortgeschrittenen Stadium (Lymphknotenbefall und/oder Metastasen in anderen Organen) kommt neben der Operation eine Chemotherapie zum Einsatz.

Wie schützt du dich vor Hautkrebs?
Gegen keinen anderen Krebs kann man sich so einfach schützen wie vor Hautkrebs, denn die übermäßige UV-Strahlung der Sonne gilt als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung. Daraus lässt sich eine einfache Verhaltensregel ableiten: Vermeide intensive Sonnenbestrahlung und insbesondere Sonnenbrände. Dies gilt auch für die Nutzung von Solarien. Die künstlichen UV-Strahlen sind mit dem gleichen Risiko verbunden wie die natürliche Sonnenstrahlung.

Schutz vor Sonne: 

  • Vermeide ausgedehnte Sonnenbäder.
  • Gewöhne deine Haut langsam an die Sonne.
  • Schütze deinen Körper durch entsprechende Kleidung vor UV-Strahlung. Dazu zählen auch Kopfbedeckung und Sonnenbrille.
  • Trage einen Sonnenschutz mit passendem Lichtschutzfaktor (SFP) auf. Hier gilt: Je heller der Hauttyp, desto geringer die Eigenschutzzeit der Haut und desto höher sollte der Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels sein.
  • Verwende einen wasserfesten Sonnenschutz und trage ihn alle 2 Stunden erneut auf.
  • Säuglinge und Kleinkinder dürfen nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Kinder brauchen immer einen Sonnenschutz mit besonders hohem Lichtschutzfaktor. Außerdem müssen sie durch entsprechende Kleidung geschützt werden.

Neben diesen Schutzmaßnahmen kommt der Früherkennung eine wichtige  Rolle zu. Achte auf auffällige Veränderungen deiner Haut und untersuche deinen Körper regelmäßig. Besondere Aufmerksamkeit solltest du dabei deinen Leberflecken schenken. Wenn du Veränderungen feststellst, suche eine dermatologische Praxis auf und lasse sie weiter abklären.

Darüber hinaus hilft ein Hautkrebs-Screening bei deiner Ärztin oder deinem Arzt Hautkrebs frühzeitig zu entdecken. Gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren haben hierauf alle zwei Jahre Anspruch. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Untersuchung aber schon bei jüngeren Menschen. Deine Ärztin bzw. dein Arzt untersucht die gesamte Haut einschließlich des behaarten Kopfes, aller Falten und einsehbaren Schleimhäute auf verdächtige Veränderungen. Auch wenn du Angst vor der möglichen Diagnose Hautkrebs hast, vergiss bitte nicht: Je früher ein Hautkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Quellen:
Deutsche Krebsgesellschaft: Malignes Melanom: schwarzer Hautkrebs
Deutsche Krebsgesellschaft: Basalzellkarzinom: heller oder weißer Hautkrebs
Deutsche Krebsgesellschaft: Das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom)
Krebsregister Schleswig-Holstein: Update – Prognose 2025 und Zahlen zu Hautkrebs in Deutschland

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Update 04.05.2025